Lutz Kulpa – ein Name, der in der Münchner Kabarettszene für frischen Wind sorgt!

Mit scharfsinnigem Humor und einem untrüglichen Gespür für die Absurditäten des Alltags begeistert Kulpa sein Publikum. In seinem aktuellen Programm „SOLO 2“ gibt er Antworten auf die essenziellen Fragen des Lebens.

  • War früher wirklich alles besser oder bleibt alles anders?
  • Kann ich mein Kind dauerhaft aus den Klauen des FC Bayern befreien und welchen Beitrag kann Schule dabei leisten?
  • Wie verbindlich ist eine Beziehung zwischen einer Sizilianerin (Großfamilie) und einem deutschen Großstadt-Einzel-Kind?
  • Kann ein harmloser Fernsehabend tatsächlich das politische Gleichgewicht in Europa gefährden?
  • Und was hat es mit dem weißen Kaninchen auf sich?

Scharfe Beobachtungen und pointierte Anekdoten machen die Abende zu einem Pflichttermin für alle, die den Alltag mit einem Augenzwinkern betrachten möchten.

Doch was steckt hinter dem Kabarettisten?

Marcus vom Pressure Magazin hat nachgefragt, um mehr über Lutz Kulpa und die Ursprünge seines Schaffens zu erfahren.

Warum glaubst Du, ist die Wahl des richtigen Fußballvereins entscheidend?
DEN richtigen Verein gibt es ja per se nicht. Sonst hätten ja alle eine Dauerkarte fürs Grünwalder Stadion. Für mich hat das viel mit Identifikation, Haltung, Leidenschaft und Emotion zu tun. Und da spielt es letztlich keine Rolle, ob du ein Roter oder Blauer bist. Wobei… einfach mal „Münchens große Liebe“ googlen.

Eltern-Chatgruppen können ja eine wahre Quelle der Inspiration sein. Was war der absurdeste Vorschlag, den Du in einer dieser Gruppen jemals gelesen hast?
Irgendein Jonas hatte seine Mütze verloren. Die Mutter war außer sich, witterte Diebstahl und hat über Tage entsprechend Dampf abgelassen. Das Ganze gipfelte darin, dass sie von (wohlgemerkt 6-jährigen) kriminellen Subjekten sprach und tatsächlich Anzeige bei der Polizei erstattete.

Und gibt es „Eltern-Sünden“, die man vermeiden sollte?
Für mich nicht. Postet alles immer nur fleißig. Ich nehm den Ball dann schon auf.

Hast Du ein persönliches „Schuldrama“ erlebt, das Du in Deinem Programm verarbeitest?
Drama oder Trauma würde ich es nicht nennen. Aber als Leni Moosbauer mir mit 14 oder 15 in der großen Pause auf dem Schulhof einen Kuss gegeben hat und mir dann, als ich ihn nicht erwiderte, eine geknallt hat – das war schon eher uncool. Von ihr! Deswegen heißt die böse Schuldirektorin in „SOLO 2“ auch Frau Moosbauer und ein Kind namens Leni bekommt aufs Maul.

Gibt es bestimmte Vorbilder oder Kabarettisten, die Dich beeinflusst haben?
„Wenn sich einer angegriffen oder beleidigt fühlt, soll er sich keine Sorgen machen, denn in zehn Minuten ist der Nächste dran.“ Ein Zitat des großartigen Richard Rogler! Der leider in diesem Jahr verstorben ist. Ohne ihn gäbe es den Kabarettisten Lutz Kulpa nicht.

Woher nimmst Du die Ideen für Deine Geschichten?
Die Standardantwort wäre wohl: Das Leben schreibt die besten Geschichten. Und am Ende des Tages ist das auch so. Eine 10-minütige Trambahnfahrt gibt mitunter Stoff für zwei Geschichten. Oder ein vermeintlich langweiliger Fernsehabend mit meiner italienischen Freundin.

Was war der letzte Moment, in dem Du laut über eine eigene Situation gelacht hast?
Als meine Freundin auf die Idee kam, mir von dm diese Fußpflegesocken für superweiche Füße mitzubringen. Die Dinger an den Füßen und dann ein Bier aus dem Kühlschrank holen. Mach ma!

Was ist das Geheimnis eines guten Witzes? Ist es die Pointe oder eher das Timing?
Da müssten wir mal bei ChatGPT nachfragen. Oder bei Markus Krebs.

Gibt es ein Thema, über das Du dich nicht trauen würdest, Witze zu machen?
Harald Schmidt hat einmal in einem Interview zum Thema „Corona, Humor & Satire“ gesagt: „Sie können natürlich nicht Witze über Leute auf Intensivstationen machen. Aber über das Drumherum selbstverständlich.“

Nik Wallner begleitet Dich musikalisch auf der Bühne. Was ist das Geheimrezept für die perfekte Chemie zwischen Kabarett und Musik?
Sympathie und Respekt reichen da schon. Nik ist ein Vollblutmusiker und Herzensmensch und für jeden Scheiß zu haben. Unsere erste Kollaboration bei „SOLO“ war musikalisch und humoristisch – bleiben wir bescheiden – grandios. Eine Wiederholung lag auf der Hand. Solange er als Gage weiterhin einen Kasten Tegernseer aufruft, ist es mir ein Vergnügen, mit ihm auf der Bühne zu stehen.

Wenn Du eine Lebensweisheit aus Deinen Auftritten mit nach Hause nehmen könntest, welche wäre das?
Der gesunde Menschenverstand ist kein Geschenk, sondern eine Strafe. Weil du dich mit jedem rumschlagen musst, der ihn nicht hat.

Zum Schluss: Was können die Zuschauer von Deinem Auftritt am 21. November erwarten?
Einen wundervollen Abend in einer von Münchens traditionsreichsten Kleinkunstbühnen. Ich vermute, die meisten werden das Theater mit einem Lächeln auf den Lippen verlassen. Mehr braucht es an einem Novemberabend doch nicht.

Und wir freuen uns auf einen Abend voller Lachen, Nachdenken und vielleicht sogar einem kleinen „Aha“-Moment für die Zuschauer bei „SOLO 2“.

Das Interview führte Marcus Liprecht im November 2024

LUTZ KULPA Foto: Sabine Gassner

Rückblick: Wer einen Einblick in Kulpas Bühnen-Programm erhalten möchte, schaut das folgende Video

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