Es wird wohl kaum jemanden geben, der nicht einen mit Logo bedruckten Stift, Kaffeebecher oder USB-Stick sein eigen nennt: Streuartikel und Fan-Produkte sind seit vielen Jahren werbewirksam und oft ein gutes Geschäft – im Sport ebenso wie in der Musikbranche.

Werbeträger fürs Markenbewusstsein

Bei Merchandising-Werbeartikeln handelt es sich um Produkte, die Unternehmen als Marketinginstrumente einsetzen, um die Bekanntheit ihres Brandings und ihrer Produkte zu steigern. Dazu gehören Artikel wie T-Shirts, Kugelschreiber, Tassen, Schlüsselanhänger, Notizbücher, Regenschirme oder Taschen, auf denen das Logo oder auch ein Claim des Unternehmens abgebildet sind.

Diese Werbeartikel verteilen die Unternehmen kostenlos an Kunden, Mitarbeiter oder Geschäftspartner, um ihre Loyalität und Wertschätzung zu gewinnen. Sie können auch als Teil von Werbekampagnen oder als Geschenke bei Events wie Messen, Konferenzen oder Firmenfeiern eingesetzt werden.

Die Artikel haben den Vorteil, dass sie im täglichen Gebrauch der Kunden und Mitarbeiter präsent sind, was zu einer wiederholten Sichtbarkeit und Erinnerung an die Marke führt. Sie bieten somit eine kostengünstige und effektive Möglichkeit, um eine breite Zielgruppe anzusprechen.

Identifikationsobjekte aus der Sport- und Musikwelt

Neben den Streuartikeln für die werbliche Nutzung hat sich eine weitere Merchandising-Sparte etabliert, die Fans von Rockbands und Bundesliga anspricht. In den Shops von Vereinen, auf einschlägigen Onlineplattformen und an Verkaufsständen in Konzerthallen wird eine große Bandbreite an Fanartikeln zum Kauf angeboten – vom Trikot über den Schal bis hin zu Band-T-Shirt und Bettzeug gibt es hier alles, was Anhänger von Sportclubs und Bands begehren.

Mittlerweile sind diese Merchandising-Artikel für die Sportwelt und die Musikbranche gewichtige Einkommenssparten: So hat der FC Bayern München in der Saison 2022/2023 etwa 110 Millionen Euro mit Fanartikeln aller Art eingenommen, bei Borussia Dortmund waren es immerhin noch 33,4 Millionen Euro.

In der Musikbranche ist das Merchandising bereits seit den Siebzigerjahren präsent, als die ersten T-Shirts von Bands wie den Rolling Stones oder Kiss auftauchten. Seitdem gibt es eine Fülle von Merch-Angeboten, die viel Geld in die Kassen der Plattenfirmen spülen und gerade für weniger bekannte Bands immer wichtiger werden, da ihre Einnahmen durch CD- oder Onlinekäufe seit Jahren schwinden.

Der Großteil der mit Bandlogo versehenen Badelatschen, Hoodies, Jacken, Kaffeebecher und Co. stammt allerdings von den Branchenriesen: So hat die Universal Music Group allein im Jahr 2023 mit dem Verkauf der Merchandising-Produkte von Künstlerinnen und Künstlern wie Billie Eilish, Maxim oder Scooter 706 Millionen Euro verdient.

Bewährtes Werbemittel für neue Kundengruppen

Mittlerweile sind die Fanartikel mit Markenaufdruck sogar in Branchen angekommen, die früher nicht gerade für bedruckte T-Shirts und Hoodies bekannt waren, etwa in der hiesigen Finanzwelt. Wo früher teure Zweireiher, Geldklammern und Schreibwaren als Statussymbole glänzten, werden heute Merchandising-Produkte für jüngere Zielgruppen feilgeboten.

Ein gutes Beispiel hierfür liefert das Finanzdienstleistungsunternehmen tecis, das im Netz diverse Kleidungsstücke und sogar Untersetzer für Kunden und Mitarbeitende verkauft. Die mit tecis-Logo und diversen Claims versehenen Artikel ermöglichen gerade jüngeren Menschen nicht nur die Möglichkeit zur sichtbaren Identifikation mit ihrem favorisierten Beratungsunternehmen, sondern sind auch ein Indiz für den Generationswandel in einer vormals konservativ geprägten Finanzwelt.

So gesehen sind die Hoodies von tecis gewissermaßen ein Symbol für die Hinwendung zu den Zielgruppen von heute und morgen

Bildquelle: Pixabay

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