Label: Asphalt Records
Veröffentlichung: 2006
Die Böhsen Onkelz sind allgegenwärtig, wenn man sich das Erstlingswerk der Wilden Jungs aus Fulda anhört. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die sehr in die Richtung ihrer Frankfurter Idole tendieren, aber sich sonst nach außen relativ Neutral zu diesem Thema verhalten, bekennen sich die Wilden Jungs nicht nur durch ihren Namen, daß sie Onkelz Fans sind. Denn auch im Beiheft befinden sich entsprechende Fotos auf denen sich die Bandmitglieder mit Onkelz-Shirts & Tattoos ablichten. Darüber hinaus erinnern auch diverse Liedtitel und Textstellen in den Songs an die Frankfurter Rocker.
Beim ersten mal Durchhören war ich auch recht positiv überrascht, da das Album sehr gut produziert wurde und der Sound sich von den unendlich vielen Proll-Bands abhebt, die in diese Richtung gehen. Wilde Jungs spielen soliden Deutschrock der scheinbar den Drang dazu hat, in die Pop-Schiene abdriften zu wollen. Der Gesang, der zuerst auch positiv auffällt paßt sich dem an. Jedoch ging mir sowohl die Musik und auch der Gesang sehr schnell auf die Eier, da beides zu Eintönig wirkt und neben Songs wie „Imperator“, was ein Lied gegen den US-Imperialismus ist, und das Live-Bonuslied „Engel fickt man nicht“ (eigentlich ein scheiß Lied, das aber musikalisch überzeugen kann), keine Songs dem Hörer bietet, die es würdig sind, noch einmal gespielt zu werden. Insgesamt bietet das Album 15 Lieder bei einer Spielzeit von über 50 Minuten.
Ein eher bescheiden gestaltetes Äußeres wird nur durch die Digipak Verpackung ein wenig aufgewertet. Textlich geht es sehr in die Breite. Doch Texte wie bei Liedern wie „Multikriminell“ (von Wegen) und eben jenes Ghetto-Image, welches durch Covergestaltung und Bandbildern versucht wird zu suggerieren wirken äußerst unglaubwürdig und bringen einen peinlichen Beigeschmack ins Spiel.
Wertung: 0=3 Sterne