„Runde 8“ heisst das neue Album der Verlorenen Jungs. Es ist die erste Veröffentlichung nach dem Ausstieg von Zoni. Den Gesang übernimmt Gitarrist Schwefel, was dem kompletten Sound ein anderes Gesicht gibt, da man sich jahrelang an den typischen VJ-Gesang gewöhnt hat. „Runde 8“ ist das achte Album nach sechs kompletten Alben und einer Split CD mit Soko Durst. Mit ihren bisherigen Veröffentlichungen hatten sich die Jungs definitiv ganz weit oben in der Oi!/Skinhead Szene fest eingebrannt und ein Denkmal gesetzt.
Mit der letzten Auskopplung „…für ein Stück Leben“ hat man eine neue Richtung angegeben und die Weiterentwicklung wird in der „Runde 8“ fortgesetzt. Es geht los mit dem Song „Ruhe nach dem Sturm“, den man schon vom Sun of a Bastards Vol. 2 Label-Sampler kennt. Typischer Verlorene Jungs Sound, lediglich an die neue Stimme muss man sich gewöhnen. Die weiteren Songs sind „Stillstand – na und!?“, „Wie letztes Jahr“ und „Zeig Dank“.
Danach folgt der Song „Untergang“, ein Coversong, der für den „Tribute to Slime“ Sampler aufgenommen wurde. Es folgt eine Party-Version des VJ-Klassikers „Samstag N8“, welche leider nicht annähernd so gut ist, wie das Original. Als siebter und somit letzter Song auf der Scheibe, verschlug es mir vollends die Sprache und bleibt wie ein fader Nachgeschmack in Erinnerung.
Im Gepäck haben die Verlorenen Jungs die Hip-Hop-Truppe „Der neue Westen“, die sie sich ins Boot geholt haben, um eine Coverversion des Songs „Freundschaft ist“ aufzunehmen. Als Gimmick ist noch das Video zu „Ruhe nach dem Sturm“ auf der CD.
Alles in allem finde ich die CD nicht sehr gelungen. Nach dem letzten Album „…für ein Stück Leben“ habe ich deutlich mehr erwartet. Es kommt mir so vor, als wenn die Verlorenen Jungs schnell ein paar Songs rausbringen wollten, nach dem Weggang von Zoni. Die Songs überzeugen mich leider nicht, dazu kommt noch die Partyversion und das Hip-Hop-Cover, was überhaupt nicht geht. Wer hier den kompromisslos und gradlinigen Oi!-Punk der bisherigen Verlorenen Jungs erwartet, sollte vorher in „Runde 8“ reinhören, um einer vermeintliche Enttäuschung vorzubeugen.