Label: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 2007
Schon nach wenigen Minuten hatte ich die Befürchtung, dass das eine schnelle Angelegenheit wird mit diesem Album. Schon der sehr experimentelle Intro Song namens „Bukowski“ braucht über eine halbe Minute, bis er einigermaßen in Fahrt kommt. Treibende Bläser lassen hier noch auf eine bessere zweite Hälfte des Songs hoffen, die aber leider nicht kommt. Der einzig positive Aspekt, der nach dem ersten Lied bleibt, sind eben jene treibende Parts, die aber im Normalfall so etwas wie Übergänge zu schnellen und melodiereichen Passagen sind. Beim zweiten Lied namens „First Aid Kit“ geht es ähnlich weiter. Die Bläser sind treibend, und erinnern an die ein- oder andere Ska-Punk Band. Nur dort passt es, hier nicht so richtig. Das dritte Lied „Kleidoscope“ macht dann wieder ein wenig Hoffnung, aber im Grunde ist diese schon verloren. Bis zu diesem Punkt bleibt bisher eigentlich nur, dass „Tramper Louis“ eine sehr experimentelle Kapelle ist, was mutig ist, aber in diesem Fall nicht für sehr viel positiven Output sorgt. Aber mal abwarten. Knapp eine halbe Stunde ist ja noch vorhanden, in der man einiges wieder gut machen kann. Hoppla, der dritte Song wird am Ende erst einmal durch eine Hörspiel-Ähnliche Passage unterbrochen, in der man die Bandmitglieder hört, wie sie beisammen sind und anfangen mit einer Akustikgitarre den Song noch einmal anzustimmen. Schöne Idee. Lied vier ist dann wieder ganz interessant, aber so richtig überzeugen kann erst das fünfte Stück namens „“Dear Dustbin“. Das Stück ist wirklich fett. Eine Ballade mit viel Kraft, Energie, Melodie und einer geilen Stimme. Ab und zu kommen die Bläser dezent zum Einsatz, die ruhigeren Parts gefallen mir aber viel mehr. Hier ist richtiges Ohrwurm Potential vorhanden. Schade, dass das Lied bisher das einzige in der Richtung ist. Die restlichen Lieder dümpeln im allgemeinen in meinen Augen wieder zu sehr vor sich hin. Das Lied „Velvet Goldmine“ ist noch einmal eine eher positive Ausnahme, das man als klassischen Ska Song betiteln kann. Dagegen wird das Stück „Mayonaise“, das auch mit einem sehr angenehmen und treibenden Ska Beat beginnt, nach knapp einer Minute unterbrochen – weiter geht es plötzlich mit sehr schleppenden und verspielten Abschnitten, die sehr Richtung Soul gehen. Sonst gibt es nicht mehr viel, das bei den 11 Songs hervorsticht. Viel kann ich dem Album also nicht abgewinnen. Zwei Songs gefallen mir, der Rest plätschert so vor sich hin. Ein paar gute Stellen sind immer mal zu finden, aber richtigen Gefallen findet es nicht. Die Spielzeit von „Dirty Output Signal“ liegt bei knapp 40 Minuten. Das Artwork ist angemessen gestaltet, gerade beim Beiheft sieht man, dass man sich Mühe gegeben hat. Alle Texte und eine schöne Bebilderung sorgen für einen positiven Eindruck. Das Können, Ohrwürmer und gute Songs abzuliefern ist sicher vorhanden – ebenso gibt es sicher einen Hörerkreis, der genau diese Musik mag, nur für meine Ohren und für die der meisten klassischen Ska Fans ist diese Musik sicher nur bedingt etwas. Wer sich nicht sicher ist, sollte am besten mal rein hören.
Wertung: 0=3 Sterne