The Staggers – Teenage Trash Insanity

Label: Wohnzimmer Records
Veröffentlichung: 13.04.2007

The Staggers aus Graz waren dieses Jahr für mich wohl die beeindruckenste Neuentdeckung, was Live-Bands angeht. Eine Show, die stranger nicht sein könnte, mit einem Sänger, der abgedrehter nicht sein könnte. – und das ganz ohne Hilfsmittel, wie Schminke, Verkleidung usw. Auch musikalisch konnten die Österreicher mit ihrer Garage-Beat Musik überzeugen. Natürlich war ich entsprechend neugierig auf die Leistungen, die die Band auf Tonträger bannt – aber was mir bei dem Album „Teenage Trash Insanity“ zuerst auffiel war der Hammer Style, den die Band fährt. Das Artwork des Albums ist ein absolutes Brett und paßt super zur Musik. Wie man dem Beiheft – was informationstechnisch ansonsten etwas auf der Strecke bleibt – entnehmen kann, ist der Sänger „Wild Evil“ selbst für die Zeichnungen verantwortlich. „Lightning Iris“, ihres Zeichen Orgelspielerin bei „The Staggers“, ist die Urheberin der Graphiken, die das Album bereichern – und das alles andere als schlecht. Einem Amara steht sie in diesem Sinne z.B. in wenig nach. Diese Eigenarbeiten sprechen jedenfalls schwer für die Band. Wenn man die Musik begutachtet, wird man zuerst einmal nicht enttäuscht. Das, was die Band live an trashigem Garage-Beat präsentiert, kann man auch wieder auf dem Album finden. Sehr geile Mucke, die Spaß macht und den Hörer in eine fremde Welt entführt, die angelehnt ist, an die 50er und 60er Horror Romantik, die mit mehr Authenzitität und Charme nicht gefüllt sein könnte. „Teenage Trash Insanity“ ist ein durchgängig gutes Album, ohne Durchhänger, aber leider auch ohne Hits. Neben den Coversongs „Be My Queen“ (im Originalen von „Tonto & The Renegades“) und „I Am The Wolfman“ (im Originalen von Round Robin), sticht nur noch „Wild Teens“ hervor, ohne aber einen richtigen Hit-Charakter zu bekommen. Neben den passend-trashigen Gesang fällt auch die Orgel positiv auf, die viel dazu beiträgt, das richtige Feeling aufzubauen. Insgesamt fällt das Album mit seinen 13 Songs und der Spielzeit von einer halben Stunde aber zu kurz aus; zwar ein kurzweiliges Vergnügen, aber entsprechend schnell wird das Werk auch eintönig. Dennoch stufe ich „The Staggers“ als Geheimtip ein, die man vor allem mal live gesehen haben sollte. Wenn ich die Vinyl Version des Albums gerade besprechen würde, wären sicher fünf Sterne für die Österreicher drin, da die Musik über den Plattenspieler sicher noch geiler kommt und neben einer Maske als Gimmick auch ein Poster der LP-Version mit beigelegt hat.

Wertung: 0=4 Sterne

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