Label: Distinct
Veröffentlichung: 13.04.2007
Ich durfte The Heartbreak Motel bisher nicht live genießen, aber wenn man das neue Album der fünf Jungs aus Recklinghausen hört, kann man erahnen, dass sie live eine Bombe sein müssen. Sänger Michael singt, schreit und rotzt sich das Organ aus dem Leib, begleitet von scheppernden Gitarren und einem ordentlichen Bums aus Richtung Drums. Doch leider können sie die Energie, die sich mit Sicherheit auf der Bühne haben, nicht auf Tonträger bannen. „Handguns Make The Most Love“ rockt zweifelsohne und manche Lieder haben das Potential zum Partykracher, wie zum Beispiel „The International Stranger“. Hier gibts Mitgröhlgarantie. Doch im Großen uns Ganzen wollen sie auf diesem einen Album zu viel. Für die Hardcore-Fraktion wird geshoutet bis zum Umfallen, „Hellbound“ ist der Versuch einer Ballade und plätschert so vor sich hin und bei „Morphine Nights & Silhouette Dreams“ hört man das Motorrad aufheulen, als würden gleich die Hells Angels um die Ecke brausen. „Black Widow“ fällt dagegen deutlich melidöser aus und mit ein bisschen Marcara und einem perfekten Lidstrich ist man dann auch schon in der Emo-Abteilung angekommen. Man hat das Gefühl, die Jungs wollen zu viele Stile auf einmal in einem Album vereinen. Es wäre wohl besser gewesen, sie wären einfach sich selber treu geblieben. Denn Talent ist in jedem Fall vorhanden, es ist gut produziert und oft genug fahren einem die Beats direkt in den Bauch. Nach mehrmaligem Anhören bleiben auch die Melodien im Ohr. Insgesamt macht das Album viel Spaß und wie bereits erwähnt: ich bin mir sicher, dass die Jungs live einem die Hosen ausziehen. Aber es hätte durchaus etwas runder sein dürfen.
Wertung: 0=4 Sterne
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