Taint – Secrets And Lies

Label: Rise Above Records
Veröffentlichung: 26. Oktober 2007

Schon zum x-ten Mal dreht nun die neue Scheibe von Taint ihre Runden in meinem Player und ich weiß noch immer nicht, was ich davon halten soll. Irgendwie finde ich keinen passenden Begriff dafür, was mir da so ans Ohr dringt. Also fangen wir langsam an: Der Gesang von Sänger Jimbob klingt nach heiserem Stonerrock-Gebrüll. Das klingt auf Dauer etwas eintönig, macht aber dennoch Spaß. Abwechslung im gesanglichen Teil der Platte wäre jedoch wünschenswert gewesen. Der Sound ist ein eigenartiges Gemisch aus Hardcore, traditionellem Rock mit Stoner-Grooves und Prog. Doch irgendwie klingt alles viel verschlungener und verschnörkelter, als das gemeine Ohr das bisher kennt. Der Anfang der Platte startet mit unglaublich viel Energie und Power. Die ersten drei Stücke sind dank der relativen Einfachheit auch sehr eingängig mit leicht zu merkenden Hooklines. Doch danach nimmt die Kompliziertheit und auch die Songlänge zu und ab dann muss man sich länger mit den einzelnen Liedern beschäftigen, um sie in den Kopf zu bekommen. Besonders aufgefallen ist mir dabei „What The Crow Saw“. In diesem achtminütigen Stück hört man zunächst nur Holzbläser und Drums bzw. Percussions, bevor sich das Lied langsam mit Klängen füllt. Nicht unbedingt vom Stil, jedoch von der Innovationsfreude erinnert mich das Ganze ein wenig an Björk. Dabei gehen Taint bei ihrem Stilwechsel keineswegs abrupt vor, sondern schaffen es, durch mal leisere, mal lautere Töne einen sanften Übergang zu schaffen. Durch diese eigenartigen und auch einzigartigen Kompositionen, die in jedem Fall grooven und auch rocken, schaffen sich Taint eine eigene Nische. Man kann sie wirklich in keine Schublade stecken, weswegen es auch keinen wirklichen Begriff für diese Art von Musik gibt. Taint stechen in jedem Fall musikalisch aus dem üblichen Wust heraus und wenn man sich entschieden hat, ob es für einen selbst gut oder schlecht klingt, kann man – je nachdem – auch richtig Spaß damit haben. Man muss sich ein bisschen auf das Geflöte und die Spielereien einlassen, aber dann erkennt man, dass diese Platte auf jeden Fall etwas anderes und besonderes und keineswegs zu verachten ist.

Wertung: 0=4 Sterne

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