Label: KB Records
Veröffentlichung: bereits erschienen
Suspekt oder auch The Shame of Einbeck. 5 Männer, die nach ihrem Debut „The Evolutionsbremsen“ bereits ihr zweites Baby hinlegen. Fabi, Atze, Mario, Patrick und Marco sind für viele Skins & Punks sicherlich neu in der Szene, obwohl es die Jungs schon seit 6 Jahren gibt. Kommen wir zu ihrem Album „Wer wir sind“ und damit zu 10 Oi!-Punkrock-Songs, die definitiv jedem, der sie bis jetzt nicht kennt, den Hut wegfliegen lässt.
„Scheiss auf Berlin“, „Wir wollen euch nicht gefallen“, „Verlorene Kinder“ und „Der Himmel brannte“ sind vier Songs, die schon auf dem Demo zu hören waren. „Scheiss auf Berlin“ ist ein Schwur an ihre Heimatstadt, die sie nicht verlassen werden und so scheisst man auf Berlin, Hamburg oder auch Köln. In Einbeck schlägt ihr Herz, da ist ihr Leben und man muss sich nicht verstellen. „Wir wollen euch nicht gefallen“ beschreibt die politische Richtung, die die Jungs ganz klar eingeschlagen haben. „Auf unserer Fahne steht nur Spaß, nicht RAC oder ANTIFA, wir bleiben nur uns selber treu, immer wieder Oi! Oi! Oi!“
Das dritte Lied ist das einzig englisch gesungene auf dem Album, „Teenage Riot Rampage“. Es geht um einen Abend, mit Freunden um die Häuser ziehen, jede Menge Alkohol und den Morgen bzw Tag danach. In „Verlorene Kinder“ geht es um die Ausgrenzung der Punks und Skins, nur weil man anders aussieht. Man wird nicht toleriert, man hört einem nicht zu, stattdessen wird man angeschaut und ausgelacht. Trotzdem muss man der bleiben, der man ist und darf seinen Stolz nicht verlieren.
Der fünfte Track „Der Himmel brannte“ erzählt von der Vergangenheit, was man für einen Scheiss durchgemacht hat. Viele Freunde gingen andere Wege, haben ihre Wurzeln längst vergessen. Auf dem Demo hatte der Song ein geniales Intro, der hier leider fehlt. Das ändert aber absolut nichts an diesem Ohrwurm.
Im Titellied „Wer wir sind“ geht es um das, was man ist. Der Ruf eilt einem meistens voraus. Da reichen drei Wörter aus dem Song: Einbeck, Einbeck Asozial. „Nicht leicht“ ist der siebte Song, in dem es um Entscheidungen geht, die man im Leben machen muss. „B.T.S.“, oder besser gesagt „Beertown Society“, beschreibt das Leben und die Entstehung der Band und das man einige Freunde verlor, aber auch jede Menge dazubekam. „We´re getting drunk in unity“.
Im vorletzten Song geht es um „Skins & Punks united“. Eine schöne Hymne gegen alle politisch gesinnten Punks und Skinheads. Der letzte Song „Schau mir ins Gesicht“ ist ein ruhiges Lied, in dem es darum geht, dass man sein Leben so leben soll, wie man es für richtig hält. Man fällt ein paar Mal hin, steht aber garantiert wieder auf. Man soll nur auf sich selbst hören und das Leben leben, wie man es will. Als Abschluss gibt es eine Hörbucheinlage von Bussi Bizar. „Ein Abend mit Suspekt oder aber… am Ende war ich doch der Angeschissene“. Sehr interessant und angenehm zuzuhören. Sehr netter Sound, klare, deutliche Texte und klasse Melodien.
Spass, Bier, Freunde, Oi!, Zusammenhalt, aber auch ernste Worte finden sich auf dieser CD wieder. Absolute Mitgröhlgarantie, fette Chöre und eine eingehende Stimme runden das ganze super ab. 10 Songs, davon einer in englisch gesungen, lassen einem die Spucke weg.
Das Cover und Artwork ist erstklassig, es befinden sich alle Texte im Booklet und in der Mitte viele Bilder der Band. Das ganze ist auf schönem, mattem Papier gedruckt.
Wertung: 0=4 Sterne
