Label: Bandworm Records
Veröffentlichung: 30.08.2008
So langsam frage ich mich wohin das alles führen soll. Deutschrock ist schon lange kein Deutschrock mehr, sondern wird verfälscht durch zahlreiche Onkelz-Kopien, die sich dazu berufen fühlen ihren erklärten Vorbildern nachzueifern und sich mit fremden Federn zu schmücken. Anfang der 70er trat die Kommerzialisierung des Deutschrock begann mit Künstlern wie Udo Lindenberg oder Ton Stein und Scherben ein. Ab den 80ern haben Bands wie die Böhse Onkelz, Die Toten Hosen, Die Ärzte eine ganze Generation geprägt, was vollkommen legitim war. Allerdings verwässert die Definition mehr und mehr, da Labels versuchen mit deren Nachkommen Geld zu machen und ich neben diesen Bands in den CD-Regalen das gesamte Sortiment von Bands wie den Enkelz, Wilde Jungs oder Frei.Wild in epischer Breite stehen sehe. Erweitert wird das Sortiment in Kürze durch „Störte Priester“, die neben ihren Songs auch der Covergestaltung so Einfallslos waren, dass ich es beinah mit „Multikriminell“ von „Wilde Jungs“ verwechselt hätte. Musikalisch zwar gekonnt aufgebaut und zweifellos gut produziert, brauche ich bei Textzeilen wie „Ich geb’ dir Feuer, brenn brenn“ oder „Öffnet eure Augen, glaubt nicht alle Lügen“ nicht lange zu überlegen, wo ich selbige schon einmal gehört habe. Ebenso machen es Schlagwort wie Kirche, Himmel, tanzende Teufel, Mut und Tod nicht besser. Während ihre Idole aus Frankfurt zu polarisieren wussten und die teils sozial Verstoßenen mit geistiger Medizin versorgten oder einfach nur mit Liedern von der Straße zu begeistern wussten, wirkt diese Veröffentlichung der Störte Priester wie eine weitere Kopie einer Kopie ohne neue Ideen.
Wertung: 0=2 Sterne
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