Freitag, April 19, 2024

Split Image – Tod und Teufel

Label: Impact Records
Veröffentlichung: 24.11.2006

10 Jahre ist es nun her, daß Split Image ihr letztes Album rausgebracht haben. Wegen Band-internen Streitigkeiten wurde das Projekt seiner Zeit auf Eis gelegt und nun kehrt man in originaler Besetzung mit einem neuem Album zurück.
Mein erster Kontakt mit der Musik von Split Image war kurz nach der Jahrtausendwende, als ich mir den Sampler „Oi! Machs Maul auf!!!“ zulegte. Dort waren Split Image mit dem Song „Tod und begraben“ vertreten, welcher sich kaum von den anderen Tracks der CD abhob. Das Lied war nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Ich war gespannt, was mich beim neuem Album der Paderborner erwarten wird. Und eins fiel mir sofort auf: Der Stil, den die Band in den 90ern fuhr, blieb gleich – doch er ist viel ausgereifter und erwachsener als das, was ich kannte.
Ein unheimlich druckvoller und satter Sound wird durch die Boxen geblasen, der kurz davor ist über den Oi!-Musik Begrenzungspfahl herauszuschießen, irgendwie Richtung Onkelz der (frühen) 90er oder gar Metal. Doch auch ruhige Töne können Split Image an den Tag legen. Das Paradebeispiel für das, was die Jungs können, ist das Lied „in Memoriam“. Es beginnt langsam und ruhig und geht dann volle Lotte und mit unendlich viel Druck seitens der Musik und des Gesangs in die Vollen. Druckvoll, stark, abwechslungsreich. Das ist der Sound von Split Image im 21. Jahrhundert.
Ein weiterer Punkt, den man ansprechen muß, sind die Texte der Band. Diese können auf der ganzen Linie überzeugen. Durchdacht und fern von Klischees und Standartthemen. Anspieltipps neben „In Memoriam“ („Das Recht der Jugend ist das Recht auf die eigene Rebellion / Was sollte ich mit Deiner tun? Was nutzt die heute schon?“) sind „Jovial“ („Wir sind immer noch am Rand und immer noch verdorben / oder habt Ihr den Eindruck wir sind ruhiger geworden? / Dann fordert unsere Köpfe stellt Euch an die Wand / Image das ist Subkultur und kein Kinderpunk!“) & „Politisch Korrekt“ („Wo ich politisch steh, bestimm immer noch ich / zur Bildung meiner Meinung, brauche ich Dich nicht.“). Insgesamt werden dem Hörer 11 Songs geboten bei einer Spielzeit von fast 40 Minuten. Ein doppelt ausklappbares Digipak mit einem Titelbild, was eine Hommage an „Das letzte Abendmahl“ ist, wirkt edel, ist aber auch nicht weltbewegend. Im Beiheft sind neben den Texten einige Impressionen von Gebäuden, Denkmälern und Live Konzerten von Split Image zu sehen. Just die Bilder von den Reisen, die Mitglieder der Band wohl unternommen haben, bringen ein besinnliches Flair ins Beiheft.
Fazit: 10 Jahre nach dem letzten Album, sind Split Image wieder zurück. Und das besser den je. Harter Sound, geile Texte sowie eine gute Stimme können überzeugen, doch das gewisse Etwas fehlt mir noch. Oft werde ich mir die CD nicht anhören. Haarscharf an den fünf Sternen vorbei.

Wertung: 0=4 Sterne

Pressure Magazine
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