Label: Knock Out Records
Veröffentlichung: 26. Mai 2006
Neben Bands wie Frau Doktor, der Terrorgruppe oder den Ärzten können sich ohne weitere Probleme auch die Herren der Sondaschule aus Mühlheim an der Ruhr behaupten. Nachdem sie uns vor Kurzem erst mit einer definitiv sehenswürdigen „Dephaudeh“ überraschten, überzeugen sie ein weiteres Mal auf der ganzen bahn mit ihrem neuesten Werk „Rambazamba„.
Serviert wird das musikalische Genussmittel im kleinen Schwarzen mit güldenem Beschlag und prolligen Poserbildchen im Werkesinneren. Das Album umfasst 15 Songs voller Wortwitz und guter Laune, geeignet für die nächste Tanzveranstaltung oder Party, mit oder ohne vorsätzlichen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Sänger „Costa Cannabis“ und seine Freunde Chemokeule, Kurt Knüppel etc. versuchen zu rebellieren, polarisieren und revolutionieren – dies kommt dann in Stücken wie „Pizza Double Lucky“ zum Ausdruck, mit denen ein Appell an Lebensmittellieferant Frosta mit dem innigsten Wunsch nach Cannabispizza gerichtet wird.
Als besonders erwähnenswert stellte sich die Uptempo Perle „Alles Gute“ heraus, die sicherlich die härteste aller verbalen Abrechnung in Richtung der holden Verflossenen darstellt. An wen sich der Song genau richtet, werden wir am 29.12. auf dem Sondaschule Konzert in Bingen für euch in erfahren bringen. Äußerst direkt und in keinster Weise zimperlich geht es auch in den Songs „Bar(t)bara“ gegen ein behaartes Hippimädchen oder auch Kritisch mit „Du darfst“ weiter.
Sondaschule, wirken zwar auf den ersten Blick wie oberflächige Dorfproleten mit entsprechendem Straßenjargon – bei näherem Hinsehen sind die Jungs allerdings begnadete Musiker die feinsten SKA, gepaart mit solidem Punkrock abliefern. De facto können sich Sondaschule dieses Image nur aus einem einzigen Grund zugelegt haben – um sich vor der breiten Masse zu schützen und somit für einen exklusiven Hörerkreis erreichbar zu sein. Leute die gute Musik mit deutschen Texten zu schätzen wissen, Spaß verstehen und vor allem nicht in Schubladen denkt – Musik für die Anderen, eben!
Wertung: 0=6 Sterne