Smoke Blow sind und bleiben ein Phänomen für sich: Seit 1999 veröffentlichen die Schleswig-Holsteiner nun durchgehend gute Platten, aber der große Durchbruch lässt weiterhin auf sich warten. Und je öfter man im musikalischen Schaffen der Band wühlt, desto unverständlicher erscheint das. Schließlich findet man selten eine Band, die derart gekonnt Arsch tritt und das auch über einen längeren Zeitraum und mehrere Veröffentlichungen hinweg. Der neueste Spross „The Record“ macht da keine Ausnahme.
Denn in der wichtigsten Sache sind sich Smoke Blow treu geblieben: Keine Schubladen. Der Sound ist irgendwo zwischen Doom, Hardcore und Rock’n’Roll angesiedelt, treibt in diesem Fahrwasser prima dahin und hat eine kleine, ganz eigene Nische geschaffen, die sich mehr hören als beschreiben lässt.
Versuchen wir es dennoch mal: Für das siebte Studioalbum hat man sich zwar hörbar am Metal bedient und scheut auch nicht vor Death-Anspielungen alle Nase lang. Exemplarisch seien „Broken Bonds of Friendship“ und der Über-Song „I have lived in the Monster“ genannt. Smoke Blow sind aber dennoch unüberhörbar Smoke Blow geblieben: In keinster weise Mainstream- oder Feier-tauglich, dafür treibend, laut, immer direkt nach vorne und ohne Pause. 12 Songs in weniger als 30 Minuten – allein das sagt schon so gut wie alles. Wer vor der neuen Scheibe schon Smoke Blow gehört hat, wird das auch weiterhin gerne tun. Wer nicht, sollte durchaus mehr als nur ein Ohr riskieren – insofern harte Klänge gewollt sind und genretypische Scheuklappen gerne abgelegt werden. Großer Tipp!
Review von Volker Bonacker