Label: Yellow Dog
Veröffentlichung: 03.02.2007
Von den dreckigen Straßen Berlins weht das Debut der Situations ins Haus. 2005 gegründet, veröffentlicht die Band nun mit „Pressure is a pleasure“ den ersten Longplayer. Für dessen Aufnahme und Mix fand sich mit Smail von The Shocks auch gleich prominenter Support. Herausgekommen ist eine rotzige Punkrawk-Scheibe mit ordentlicher Garage-Kante und viel ’77-L.A.-Sound darin. In knappen 26 Minuten kloppen die Herren 14 Songs in englischer und deutscher Sprache raus, die neben den erwähnten Genres wohl am ehestem mit aktuellen Bands aus Skandinavien verglichen werden wollen. Die Zutaten sind in den meisten der Songs die gleichen: Schrammelige Gitarren treffen auf schrägen Gesang, schnelle Akkorde und gelegentlich kleinere Soli. Gut gemischt ergibt sich ein durchaus originäres Album, das mit Hochgeschwindigkeit aus den Boxen hämmert. Das große Merkmal der Situations ist dabei wohl die Stimme von Sänger Stunk. Das klingt schon arg verspult, eine Mischung aus Jello Biafra und Justin Hawkins vielleicht. Dank dem offenbar energieüberladenen Fronter bekommt „Pressure is a pleasure“ schon einiges an Eigenständigkeit. Leider – und hier liegt das große Manko des ansonsten innovativen Sounds – ähneln sich die Tracks arg. Wenn man generell auf den Stil der Band steht, ist das kein Ding. Auf der anderen Seite bleibt die Frage nach etwas Abwechslung. „Homeless“, „Alte Wunden“ und der Rausschmeißer „Situations“ zeigen da in eine Richtung, die man doch etwas hätte ausbauen können: Gelegentlich mehr Melodik, mal etwas weniger Akkordwechsel, einfach tighter Rock. So überzeugt die Platte auf einem gewissen Level durchaus und punktet dort auch, während auf der anderen Seite Potential verspielt wird. Tipp dennoch: „Pressure is a pleasure“ kommt auch als LP, handnummeriert und limitiert auf 500 Exemplare, erhältlich zum absolut fairen Preis von 9,00 Euro.
Wertung: 0=4 Sterne
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