Rancid – Trouble Maker

Die kalifornische Punk-Ikonen RANCID veröffentlichen am 9. Juni 2017 ihr neuntes Studioalbum „Trouble Maker“ (Hellcat Records/Epitaph). Live war die Band um Tim Armstrong und Lars Frederiksen bereits im Juni gemeinsam mit Green Day auf tour und spielten in Deutschland eine Show in München (wir berichteten).

Bei einer Band wie Rancid, die in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Hits geschrieben haben, mit denen sie die Punkrock-Szene maßgeblich gestaltet und nachweißlich geprägt haben, fällt es wahrlich nicht leicht binnen 24 Stunden, 7 Tagen oder gar einem Monat ein abschließendes Urteil zu fällen. Aus genau diesem Grund erfolgt das Review erst jetzt, da der erste Eindruck sicherlich zu einem anderen Ergebnis gekommen wäre.

Die früheren Alben Honor Is All We Know und Trouble Maker wurde von Rancids langjährigem Produzent und Epitaph Records Gründer, Brett Gurewitz, produziert, womit sicher gestellt wäre, dass hier der Soundmeister quasi eine Behandlung an den Wurzeln durchführt und keine unerwartete Trendwende geschieht.

Die Gefahr ist groß, sich bei steigender Bekanntheit den Schritt aufs nächste Podest zu erhoffen und sich somit Massenkompatibler aufzustellen oder gar von seiem Management aufstellen zu lassen.. oh wait, aber nicht mit den Jungs von Rancid.. denn schon als Sie vor der nahezu ausverkauften Olympiahalle, wenige Tage vor Veröffentlichung von Trouble Maker auf der kleinen, verknappten Bühne des Top-Acts Green Day standen, und Tim Armstrong die darauf folgende Liveshow ganz ohne Allüren dem Publikum mit den verschluckten Worten „Hello..wearrancid.“ vorstellte war eines klar: Es war den Jungs vollkommen scheißegal wo, mit wem oder vor wem sie da spielen. An diesem Abend zählte lediglich eines – die Leidenschaft zur Punkmusik und die wurde eindrucksvoll mit der Hinzugabe von drei neuen Songs der Platte dargeboten.

Seit über einem Vierteljahrhundert haben Tim Armstrong (Gesang, Gitarre) und Matt Freeman (Bass, Vocals) die Truppe im Jahr 1991, nach dem Ende der vielerorts gefeierten ersten Band, Operation Ivy, beschlossen eine neue Band zu gründen. Rancid waren geboren und unterschrieben ihren Vertrag bei Epitaph Records, bei denen sie im Jahr 1993 ihr erstes Album veröffentlichten. Kurz darauf trat Lars Frederiksen (Gesang, Gitarre) der Band bei. Und so folgte mit „Let’s Go“ ein Meilenstein an Studioalbum. Gefolgt vom Platin-Album „And Out Come The Wolves“ im Jahr 1995. Rancid sind gesetzt in der Punkrockszene und aus ihr nicht mehr wegzudenken. Ehrlich, Authentisch, ohne Normen und Konventionen.

Und genau so ungebügelt, mit Ecken und Kanten klingen die neuen Songs. Eine bewusste Entscheidung, die aufgeht und Freude macht. Vor allem, da sie ein Kontra zur glattpolierten Soundmaschinerie der heutigen Musikschaffenden bietet und zeugt, dass es auch stilvoll ohne Verschnörkelung und Computerveredelung geht.

Die Platte klingt herrlich erfrischend und livig eingespielt. Die Songs „Telegraph Avenue„, „An Intimate Close Up Of A Street Punk Trouble Maker„, „Buddy„, „I Got Them Blues Again“ und „Beauty of the Pool Hall“ können wir euch wärmstens empfehlen.

Trouble Maker ist auf CD-, Digital- und Vinylformaten erhältlich. Die Deluxe Digital Version beinhaltet zwei Bonus-Tracks „We Arrived Right On Time“ und „Go on Rise Up“. Eine Vinyl-Deluxe-Version von Trouble Maker kommt mit diesen Tracks auf einer Bonus 7″. Bestellt werden kann unter anderem auf rancidrancid.com.

Album Review von Marcus Liprecht

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