Punkroiber – Still Fuckin‘ Punkroiber

Label: Wanda Records
Veröffentlichung: 02.07

Longplayer Nummer drei aus dem Hause der Band Punkroiber – zwar gab es da noch die Splits mit Brassknuckles und Oi!-Genz, aber „Still Fuckin’ Punkroiber“ ist in 13 Jahren Bandgeschichte erst das dritte reguläre Album der Thüringer. Dass sich seit Bestehen der Band nicht nur die Besetzung verändert hat, hört man bei den 13 neuen Stücken deutlich raus. Die Punkroiber haben den teils rumpeligen Sound der Anfangstage inzwischen hinter sich gelassen und spielen druckvollen Punkrock, der zwar keine neuen Maßstäbe setzt, aber dennoch zu gefallen weiß.

Musikalisch ist „Still Fuckin’ Punkroiber“ also eine solide Geschichte, richtig interessant wird die Platte jedoch erst durch die Texte. Die werden teils in Deutsch und teilweise auf Englisch gesungen, wobei bei den englischen Stücken – wie bei so mancher mitteldeutschen Band – der Dialekt des Sängers gelegentlich schon heftig durchschlägt. Naja, es gibt schlimmeres.

Neben eher szenetypischen Songs wie etwa „He’s a Rebel“, „Fight“ und dem neu aufgenommenen „Gegen Gegen“ (um Längen besser als das Original von der Brassknuckles-Split), hagelt es Kampfansagen an Politiker („Fuck Politics“), Modepunks („Hey Industrie“) und Retorten-Bands a la „Popstars“.

„No Poser Punk“ und „Still Fuckin’ Oi!“ dürften dürften wohl an jene Leute gerichtet sein, die der Band ihre Entwicklung in den letzten Jahren zum Vorwurf machen. Richtig stark wird die Platte allerdings, wenn die Band in „Schöne Stadt“, „Meine Strassen“ und „Graue Wände“ ihren Frust und die Abscheu gegenüber den Verhältnisse in ihrer Heimatstadt ausdrückt, vielmehr auskotzt. Wobei sich die Texte sicherlich auch ohne weiteres auf zig andere Städte hierzulande übertragen lassen.

Abgerundet wird die Scheibe durch ein Cover des One Way Systems-Hits „Give us a Future“.

 

Fazit: Mit „Still Fuckin’ Punkroiber“ zeigen die Erfurter, dass ihnen auch 2007 so einiges auf die Eier geht und dass sie sich nicht scheuen, das auch klar und deutlich zu benennen. Zwar sind nicht alle Songs des Albums unbedingte Knaller, aber insgesamt haben die Punkroiber hier ein gutes Release mit einigen Höhepunkten am Start. Durchaus hörenswert.

Wertung: 0=4 Sterne

Pressure Magazine
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