Donnerstag, März 28, 2024

Punishable Act – From the heart to the crowd (1993 – 2006)

Label: Core Tex
Veröffentlichung: 2006

Der Berliner Punishable Act gehören ohne Frage zu den dienstältesten HC-Combos hierzulande. Seit 13 Jahren besteht die Band nun, bereits davor war die Band in der Szene aktiv. Um diesen Anspruch noch mal zu unterstreichen, sind im Booklet einige Plakate abgebildet, die den Werdegang von P.A.B.H.C. (wofür die Abbreviation B.H.C. steht, muss wirklich nicht erklärt werden) eindrucksvoll illustrieren sollen: Unter anderem teilte man sich die Bühnen mit Agnostic Front, Sick of it all, 7 Seconds, Madball, Slapshot, Comeback Kid, Ryker’s und Leeway. Noch Fragen?

 

Für Fame wäre also gesorgt. Vielleicht sind auch deshalb die ersten Platten der Band laut deren Aussage vergriffen oder „out of print“ und infolge dessen nicht mehr erhältlich. Da die nörgelnden Fans aber keine Ruhe geben und die Scheiben dennoch wollen, veröffentlichte man kurzerhand „From the heart to the crowd“, auf dem sich 14 bunt gemischte und überarbeitete Stücke der vergangenen 13 Jahre befinden. Als Appetizer gibt’s zudem drei Tracks vom demnächst erscheinenden Album „Rhythm of destruction“.

 

Kleiner Berlin-Insider übrigens: Die CD ist seit einigen Wochen unangefochtener Top-Seller bei Core Tex, die die Scheibe auch vertreiben. Und das völlig zu recht. Musikalisch orientiert man sich schon deutlich an New Yorker Vorbildern der Neunziger, allen voran Agnostic Front. Mehrstimmig geshoutete Refrains erinnern an Madball, allerdings kommt das ganze etwas breiter rüber, Fans der Ryker’s finden sich sicher auch schnell zurecht. Textlich bekommen die gängigen HC-Feinde ihr Fett weg: Politiker, Cops, die Medien, selbst Rechte und Linke werden nicht unbedingt schonend behandelt, siehe „Holocaust part 2“ (Us is all the same, whether red or brown / we will throw this bastards down). Stattdessen beschwört man – auch nicht neu, aber immer wieder gut – die DYI-typische Kompromisslosigkeit („Anti-Vision“), Eigenständigkeit („My way“) und natürlich die eigene Szene („1985!“). Textlich geht das recht simpel über die Bühne, was aber weiter nicht stört, denn Rollins’sche Lyrics würden wirklich nicht zur Musik von P.A. passen.

 

Punishable Act beweisen auf „From the heart to the crowd“ eindrucksvoll, dass man sich nicht hinter großen Namen aus NY zu verstecken braucht. Stattdessen knüppelt und mosht man auch auf den Straßen Berlins mindestens ebenso tight wie die teils betagten Herren im Big Apple. Großer Tipp, von dessen Qualitäten man sich auch die nächsten Monate livehaftig überzeugen kann.

Wertung: 0=6 Sterne

Pressure Magazine
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