Label: Rough Trade
Veröffentlichung: 17.10.2008
Was leben wir doch in sicheren Zeiten! Diese können selbstredend nur durch die Tausenden von Kameras, die an (fast) jeder Großstadtecke befestigt sind, dem neuen Reisepass oder eben durch den Großen Lauschangriff gesichert und bewahrt werden.
Glaubt ihr nicht? Na gut, dann muss ich wohl meinem Spezie aus dem Innenministerium eine Mail schreiben, dass der Verfassungsschutz ab und zu mal ein Auge (natürlich das linke) auch auf uns werfen soll. Zu diesen Querulanten, denen die Freiheit mehr als die Sicherheit bedeutet, gehören zweifelsfrei auch die Mitglieder der Münchner Melodycore-Band Punchers Plant, wie sie eindeutig auf ihrem ersten full-length Album „State of fear“ zeigen.
Der Name scheint hierbei Programm zu sein und so warnen die Jungs in vielen der 13 Liedern vor dem Big-Brother-Staat, der ihrer Meinung nach bereits Orwellsche Züge trägt. Doch nicht nur der Staat als solcher wird kritisiert, sondern auch der multimediale Einfluss, welcher das Denken und Handeln von vielen Menschen sowie ihren Alltag bestimmt. Und nicht zu vergessen, wird ebenso der Raubtierkapitalismus, der für Elend und Kriege verantwortlich gemacht wird, angeprangert. Alles in allem klingt der Sound von Punchers Plant erfreulich frisch, melodisch und jugendlich-kraftvoll.
Die Texte hingegen hören sich alles andere als verspielt an und zeugen von dem breiteren geistigen Horizont der Band, die es auf dem Album oftmals versteht, ihre Kritik zielgerichtet bzw. angemessen zu artikulieren. Als schön empfinde ich die Tatsache, dass sich das bekannte Label Rough Trade der Band angenommen und so für die gute Qualität der Lieder (zumindest finanziell) gesorgt hat.
Ich denke, dass wir noch einiges von Punchers Plant hören werden und hoffe, dass sich auf dem nächsten Album mehr als nur zwei Balladen befinden werden, denn die haben es mir musikalisch wirklich „angetan“.
Wertung: 0=4 Sterne