Label: Sunny Bastards
Veröffentlichung: 20.01.2011
Die Liebenburger Punkrocker von Platzverweis präsentieren nach ihrem Debut „Mit dieser Band“ und der Split „The kids strike back“, zusammen mit Riot Company, Combat 77, Subculture Squad und den Thunderbirds, ihr zweites Album „Dein letzter Tag“.
Geboten werden zwölf Titel, davon ist der erste Track ein instrumentales Intro. Die elf eigentlichen Songs werden komplett in deutsch gesungen und handeln von Themen wie wahre Freundschaft, das Leben oder auch die Angst vor der Zukunft. Aber das Album verarbeitet auch Themen, die sonst selten auf einem Punkrockalbum zu finden sind. So wird zum Beispiel im Song „Weiße Folter“ über die psychischen Folter gesungen, die heutzutage vielen Menschen wiederfährt. Ob die psychische Folter barmherziger als die körperliche ist, sei dahingestellt, denn das Ergebnis bleibt dasselbe. Das Leben eines solchen Menschen ist zerstört und es bleiben seelische Narben, die niemals vergehen. Der Titeltrack „Dein letzter Tag“ handelt davon, dass jeder Tag der letzte sein könnte. Um sein Leben genießen zu können muss der Alltag vorbei sein und das Leben mit weniger Pflichten und mehr Action gelebt werden.
Jeder Mensch strebt nach Erfolg und verfolgt in seinem Leben immer ein Ziel. Wenn dieses Ziel erreicht wurde, steht der Glückseeligkeit normalerweise nichts mehr im Weg, gäbe es den „Neid“ nicht. Im Titel wird beschrieben, dass wir uns immer mit anderen messe und dass es immer noch besser geht, auch wenn man denkt, dass das Paradies gefunden wurde. „Panik“ beschreibt unseren Alltag und dessen Gefahren. Es passieren täglich Dinge, die einem das Leben nehmen können, dazu muss nur ein Blick in die Tageszeitung geworfen werden. Die Gefahr lauert an jeder Ecke, egal ob Serienkiller oder Naturkatastrophe.
Der vorletzte Song „Wir gehören zusammen“ beschreibt eine Freundschaft, die nichts auseinander bringen kann und ein Leben lang hält. Misstrauen, Neid, Eifersucht oder Enttäuschungen haben in einer wahren Freundschaft nichts verloren und keine Chance. Der abschließende Titel „Harte Zeiten“ handelt vom Krieg und davon, dass dort viele ihr Leben lassen mussten. Viel zu früh hat Gott durch den zweiten Weltkrieg sehr viele Menschen zu sich geholt und damit auch dem Rest der Familie den Vater, Ehemann oder Bruder. Eine traurige Ballade mit einem Refrain, der sicherlich den einen oder anderen mitreißen wird.
Platzverweis veröffentlichen mit „Dein letzter Tag“ ein Album, welches in meinen Augen eines der besten Punkrockalben in diesem Jahr ist. Klare, raue Stimme, sehr gute Texte und eingängige Melodien sind hier vertreten. Der Sound und die Abmischung der Titel ist nahezu perfekt. Die fünf Musiker haben sich mit diesen zwölf Tracks eine menge Mühe gegeben, die sich zu 100% gelohnt hat. Artwork ist ebenfalls gelungen, gute Bilder und die Texte der Songs sind darin enthalten. Hier macht die Band nicht nur einen, sondern gleich zwei, oder sogar drei Schritte, im Vergleich zum Debutalbum, nach vorne.
Review von Florian
Wertung: 0=6 Sterne