Dienstag, April 16, 2024

PINK – The Truth about Love

Label: Sony Music
Veröffentlichung: 14.09.2012

Nach Babypause und Welttournee meldet sich P!NK mit ihrem sechsten Studioalbum zurück. 13 Songs erwarten uns auf der Platte, die am 14. September 2012 veröffentlicht wurde.
Vier Jahre sind es her, dass „Funhouse“ in die Läden kam. Da könnte man denken, dass P!NK neue Inspiration gefunden und sich weiter entwickelt hat, was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass sie nun stolze Mama ist.
Eine textliche Veränderung zu den vorherigen Alben lässt sich auch deutlich erkennen. Wie der Albumtitel „The Truth about Love“ schon erahnen lässt, geht es mehr um die unterschiedlichen Facetten der Liebe als um das ewige und von P!NK gewohnte „Ihr könnt mich alle mal! Ich lasse mir von niemandem was sagen! Und schon gar nicht von Männern!“. Ob es der Versuch ist eine vermeintlich kaputte Beziehung zu retten („Try“), die Tatsache, dass Liebe und Hass manchmal ziemlich nah beieinander liegen („True Love“) oder die Entscheidung den Partner zu verlassen („Blow me one last kiss“). P!NK scheint ihre Gefühle und die Ereignisse aus den letzten Jahren zu schildern: Trennung von ihrem Ehemann, eine erneute Versöhnung und die Geburt ihrer Tochter. Dieses Erwachsene und Reife steht der 33jährigen unerwartet gut, wird bei den meisten Liedern allerdings zur Nebensache, da man eher zum  Tanzen aufgefordert wird als sich über den Inhalt der Songs genauer Gedanken zu machen. Generell ist da natürlich nichts gegen einzuwenden, denn die rockigen Popnummern  sind sehr eingängig und verbreiten gute Laune (besonders „Blow me one last kiss“ und „Walk of Shame„). Aber wenn P!NK ihre Songs nutzen will, um uns etwas zu erzählen, dann sollte sie vielleicht auf den Elektrosound, der hin und wieder ertönt,  verzichten und ihre Texte in den Vordergrund stellen.
Bei zwei Stücken hat sie auch genau das getan. „Beam me up“ und „The Great Escape“ sind zwei gefühlvolle Balladen, bei denen ihre kraftvolle und unvergleichliche Stimme richtig zur Geltung kommt. Wieso nicht mehr davon? Wieso nicht einfach mal auf die gewöhnlichen und schnellen Nummern verzichten und stattdessen Musik machen, die ihrem Potential gerecht wird? Mit dem Song „Dear Mr. President“ hat sie 2007 schon einmal bewiesen, dass sie sich der Gesellschaft und der Politik widmen kann und eine mehr als gute Sängerin ist. Solche Themen bleiben leider aber auch dieses Mal  wieder aus. Was außerdem an der Platte stört sind Songs wie beispielsweise „Here Comes the Weekend„. Der Hörer wird aus dem Thema „The Truth about Love“ herausgerissen und  fragt sich zurecht, was dieser Song auf dem Album eigentlich zu suchen hat. Da ist sie wohl doch nicht ganz so unabhängig wie sie immer sagt. Auch bei einer P!NK gibt es anscheinend einen Plattenboss, der zufrieden gestellt werden will.
Nichtsdestotrotz hört man ihr an, dass sie Spaß bei den Aufnahmen hatte, was sich nicht zuletzt auf die Laune der Hörer auswirkt. Zur Unterstützung hat P!NK sich im Übrigen Eminem („Here comes the Weekend„), Nate Ruess von Fun („Just give me a reason„) und Lily Rose Cooper bzw. Lily Allen („True Love„) an die Seite geholt.

The Truth about Love“ ist ein gewöhnliches P!NK-Album. Es ist musikalisch nicht schlecht, lässt sich gut durchhören und wird sicherlich einen Platz neben der Musikanlage auf den ein oder anderen Partys finden. Von einer Entwicklung und neuer Inspiration kann allerdings nicht die Rede sein. Wer sich endlich einmal mehr von der Sängerin erhofft hat, wird leider enttäuscht und kann nur auf die nächste Platte hoffen.

Review von Meyrem Yücel

Wertung: 0=4 Sterne

Pressure Magazine
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