Sonntag, April 2, 2023

Oomph! – Rohstoff

Label: Sony BMG
Veröffentlichung: 20.07.2007

Hier ist sie nun, die erste Oomph! DVD mit einem Titel, wie er martialischer, aber auch treffender nicht sein könnte „Rohstoff„. Das es nach 15 Jahren einmal an der Zeit ist, die überzeugenden Live-Einsätze visuell festzuhalten war unerlässlich und hinsichtlich der vor wenigen Monaten veröffentlichen Best OfDelikatessen“ auch eine nicht alltägliche Vollbedienung für die Fans.

Wenn man sich die DVD etwas genauer ansieht fällt auf, dass die 23 Songs vom Auftritt in der Berliner Columbiahalle lediglich in komprimiertem Stereo vorliegen, anstatt auf den bei heutigen Produktionen üblichen Dolby Digital 5.1. Surround Sound zu setzen. Okay, aber der Sound klingt auch so satt und ordentlich, so gehe ich einfach mal davon aus, dass hier im Studio noch an einigen Stellen nachgebessert wurde.

 

Doch wie sieht eigentlich ein Live-Gig der Deutschrock Band Oomph! aus – diese Frage musste ich mir stellen, weil ich die Band bislang nicht Live erleben konnte und daher auch keinerlei Vorstellung davon hatte. Ihre Konzert Tickets scheinen die Herren ja ganz ordentlich zu verkaufen, wo ihre jüngsten Erfolge durch den Nummer 1 Chart-Hit „Augen auf“ und der siegreichen Teilnahme an Stefan Raab’s Bundesvision Song Contest im Jahr 2008 sicherlich einen Teil der Bekanntheit dazu beigetragen haben.

Das Publikum besteht aus Fans der ersten Stunde, Rocker, Schwarzgekleidete und Normalos, auch deutlich jüngeres Publikum ist hier und vorwiegend in den vorderen Reihen zu verzeichnen. Die Kommunikation mit dem Publikum hält sich bei Oomph! In Grenzen, da Dero offensichtlich kein Mann vieler Worte ist. Die Band, die neben Ramstein den Rockstil „Neue Deutsche Härte“ entscheidend geprägt hat, setzt lieber auf laute Musik – das ist ok, geht aber zu lasten des Unterhaltungsfaktors. Auch wenn ich die LED-Wand im Bühnenrücken auf Dauer als zu Eintönig empfinde ist die Show insgesamt sehr ansehnlich und durch das Hit-Feuerwerk der Band sehr gelungen.

Abwechslung bietet da übrigens die Videounterstützung durch freizügige Damen zu „Gekreuzigt 2006“ oder „Sex hat keine Macht“, was wohl auch die FSK-Freigabe ab 16 Jahren erklären dürfte. Visuell sticht Bandleader und Sänger Dero durch die weiße Zwangsjacke hervor, während die Bandkollegen Flux und Crap im zurückhaltenden Priestergewand unterwegs sind.

 

Trotz 1,78:1(16:9)-Format wurde das Bild zwar nicht anamorph abgetastet, macht aber dennoch eine gute Figur und auch hinsichtlich der Aufnahmen und anschließendem Bildschnitt liegt hier eine ordentliche Produktion vor. Neben dem 105-minütigem Gig aus Berlin befinden sich 15 sehenswerte Musikvideos (54:18) von neuen Songs, aber auch älteren Werken und passend dazu verschiedene Making Ofs (79:13) mit vielerlei Bandkommentaren auf dem Silberling.

Oomph!s „Rohstoff“ liefert also abendfüllende Unterhaltung und kann daher bei entsprechend musikalischer Affinität uneingeschränkt empfohlen werden.

Wertung: 0=4 Sterne

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