Donnerstag, März 28, 2024

Murderer’s Row – Beer Fueled Mayhem

Label: Rebellion Records
Veröffentlichung: 08.06.2007

Die New Yorker Beer’n’Roller Murderer’s Row geben mit „Beer Fueled Mayhem“ ihren Einstand auf dem holländischen Rebellion Records-Label. Bislang war mir die Gruppe nicht bekannt, ein Klick auf die Webseite des Labels verschafft immerhin schonmal einen lieblichen Eindruck: Fünf mehr oder minder straßenkompatible Zeitgenossen, mehrheitlich tätowiert und mit der Pulle in der Hand. Im Text darunter ist von „fresh brewed drunken rock’n’roll“ die Rede, das erinnert doch schonmal an schwedische Heroen. Dazu das Cover mit dem Boots-Motiv, das nicht nur Agnostic Front-Fans schnell wiedererkennen dürften. Also rein mit und ab. Bier steht leider keins kalt, was sich im Laufe der Platte als katastrophaler Missstand erweisen soll. Mit dem arg Nashville Pussy-Liken Intro „Barbrawl“ macht man der oben erwähnten Beschreibung schon mal alle Ehre. Der Titel ist Programm, das wäre wirklich der passende Soundtrack für den nächsten Kneipenterrorismus-Feldzug. Melodisch, schnell, dazu eine Prise Irish-Folk und vor allem direkt vorwärts. Der Nachfolger „Irish Car Bomb“ macht genau dort weiter. Sänger Bob klingt wie eine Mische aus AC/DCs Brian Johnson und Kings of Nuttin‘ Frontmann Torr Skoog. Das ganze kommt verrauchter rüber als ein Abend in ner Siffkneipe umme Ecke. Bei „Street Punk“ kommt’s noch besser, mit ein wenig Wohlwollen hat man die „Wo-Hos“ schon mal bei Bands wie Mötley Crüe gehört. Dazu dicke Poser-Soli, das gefällt dann arg. Beim anschließenden „Dear Mr. Music Critic“ wird’s schon ein wenig heikler: Textzeilen wie „No you fucking dickhead / I’m not like you“ teffen aber sicherlich nur auf trendgeile Lohnschreiber zu und nicht die hart arbeitende oi!vision-Crew. Drum sehen wir das mal mit einem Augenzwinkern. „Crazy, Sick, Psychotic“ klaut mal derbdreist bei der Warzengott-Band Motörhead, mischt noch ein wenig Rotzrock rein und haut das dann ganz ordentlich wieder raus. Bei „Manitoba’s“ hat niemand gerineres als Jimmy Gestapo von den unerreichten Murphy’s Law das Mikro an sich gerissen, was dem Track hörbar zugute kommt. Dank Klavier und leichten Psychobilly-Tönen schafft es der Song auf Anhieb, zu einem der Highlights der Platte zu werden. Mit „My Heart Is A Clenched Fist“ bleibt man auf den schon gut eingefahrenen Highspeed-Drunk’n’Roll-Pfaden, solide, aber nicht mehr. „One More For The Road“ ist für meinen Geschmack einen Tick zu unmelodisch, bis auf den Refrain kommt das ganze arg monoton rüber. Dafür klingt Bob mehr denn je nach AC/DC, hier könnte man sogar Querverweise zum legendären Bon Scott ziehen. Oder ein Bier holen, denn für das wäre spätestens beim vorletzten Track „Gimmee The Money“ Zeit. Das ganze steht in bester Tradition von Motörhead-Klassikern, erinnert nebenbei an Poser-Größen von den Crüe bis zu Guns’n’Roses, schrammelt herrlich und hat nur einen Sinn: Den Bierkonsum in ungeahnte Höhen zu treiben. Definitiv ein Kandidat für die Zurückspulen-Taste. Auf dem Rausschmeisser „Ragnarok“ hat man dann einen anderen New Yorker Straßenköter ans Mikro geholt: Niemand geringeres als Mr. Harley Flanagan shoutet den leicht auf NYHC getrimmten Song in altbekannter Cro-Mags-Manier runter. Melodisch bleibt’s dennoch, zu guter letzt findet sich gar noch ein Gitarren-Solo. Fazit: Rund eine halbe Stunde lang gibt’s elf gute Gründe, kein Review zu schreiben, sondern den nächsten Supermarkt aufzusuchen, um Bräu zu besorgen. Murderer’s Row liefern den optimalen Soundtrack zur nächsten Bier&Gewalt-Fete nebenan. Wer’s mit Murphy’s Law, Kings of Nuthin‘ oder Klassikern vom Schlage Motörhead und AC/DC hat, textlich auf Alkoholgeschwängertes steht und obendrein eine gute Versicherung für den Schaden am Tag nach der Housedestruction-Party hat, sollte hier unbedingt reinhören. Bei „Beer Fueled Mayhem“ ist der Name Programm und der fleissige oi!vision-Redakteur nun auf dem Weg zum Flens-Mekka gegenüber.

Wertung: 0=6 Sterne

Pressure Magazine
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