„Hard to kill“ ist nicht nur ein grauenhafter Film mit Steven Seagal, sondern könnte auch als Motto für den Werdegang von „Monster Magnet“-Mastermind Dave Wyndorf fungieren. Überdosis im Jahr 2006, Labelpleite wenig später und trotzdem 2007 mit „4-Way Diablo“ ein Album abgeliefert, das man stehen lassen kann. Und nun, drei Jahre später, der Nachfolger „Mastermind“. Und der ist – wenig überraschend für Wyndorf – noch ein ganzes Stück besser als das Vorgängerwerk.
Wie es kommt? Ganz simpel: Monster Magnet besinnen sich auf ihre Trademarks: bleischweren, zäh dahinfließenden Sound, Riffs, die sofort ins Ohr gehen und eine gehörige Portion Aggressivität in sowohl Musik als auch Stimme. Überhaupt: Clean klingt er einfach besser und schafft’s locker, den arroganten Rockstar zu geben. Beweise? „Gods & Punks“, das schon vorab als Video veröffentlicht wurde. Oder „100 Million Miles“, das nach lässigem Einstieg langsam aber sicher zu Hochform aufläuft. Man kennt das Schema eigentlich von allen Monster Magnet-Hits seit „Negasonic Teenage Warhead“ oder „Heads explode“ und freut sich ein ums andere Mal drüber.
Allerdings geht’s auf dem neuen Werk nicht mehr so geradlinig und schnell vorwärts wie etwa auf dem grandiosen „Monolithic Baby!“ Stattdessen finden sich auch verhaltene, getragene Songs wie „The Titan who cried lika a Baby“ oder „Time Machine“. Und da trumpft die Band dann vollends auf, denn letzterer ist so verdammt traurig und gleichzeitig schön, dass man sofort den heimlichen Hit des Albums ausgemacht hat. Und der ist eben keine Rocknummer, sondern kommt ohne großen Schnickschnack aus. Stattdessen lebt der Track vom Text und vom Sänger. Sehr schön.
Kurz und gut: Monster Magnet machen ein wenig das, was sie die frühen Alben über gemacht haben, allerdings nicht mehr so viel wie zu Zeiten der beiden letzten Werke. Abwechslung ist auf „Mastermind“ Trumpf und Wyndorf samt Band zeigen hier eine große Bandbreite an Können. Irgendwo zwischen spacigem, abgedrehten Sound auf der einen und Stoner-Rock inklusive aller Klischees auf der anderen Seite hat man sein Plätzchen gefunden, wo man es sich 2010 auch gerne bequem machen kann. Denn Monster Magnet bleiben sowas von schwer, die wird erst mal niemand weggeschoben bekommen.
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