Freitag, April 19, 2024

Metallica – St. Anger

Label: Island Mercury
Veröffentlichung: 5. Juni 2003

Nachdem sich Metallica in den letzten Jahren wieder vermehrt mit den Napster Kontroversen ins Gespräch brachten verließ Bassist Jason Newstead zu Beginn des Jahres 2001 aufgrund seiner Alkoholsucht und persönlichen Unstimmigkeiten die Band. Nachdem ein würdiger Ersatz gefunden war, ging es schließlich wieder ins Studio, um das mittlerweile achte Album zu produzieren – das Ergebnis halte ich nun in meinen Händen und nennt sich St. Anger. Angelehnt an frühere Scheiben wie „Master of Puppets“ und „Ride the Lightning“ lässt St. Anger die vorherigen Alben Load und ReLoad bedenkenlos im Fahrwasser schwimmen. Angefangen beim Opener „Frantic“ wird dem Hörer klar, dass Metallica motivierter sind denn je und sich hörbar selbst in die Ärsche getreten haben, um zum einen ihren Fans einzuheizen bis ihnen die Eier abfallen, zum anderen auch der Versucht ihre jüngst vergraulten Anhänger zurück ins heimische Boot zu holen. Musikalisch lässt sich der neue Metallica Stil am ehesten der Rubrik: Nu Metal zuordnen, was einige Songs zu meinem Ärgernis ziemlich stark nach SYSTEM OF A DOWN klingen lässt. Die Musik geht aggressiv und derb nach vorne, der Gesang ist laut und überzeugend, lediglich der künstliche Gitarrensound hätte bei dieser Produktion nicht sein müssen. Gewöhnungsbedürftig bleibt St. Anger leider auch noch nach dem 10. oder 11. Hördurchlauf, da die darauf enthaltenen 11 Songs im Schnitt jeweils 6 bis 8 Minuten für sich einnehmen. Entfallen sind die einzigartig atemberaubenden Gitarrensolos von Kirk Hammet und verflogen sind der Spirit und die Power, die Metallica einst ausmachten. Anspieltipps sind definitiv die Titel „Frantic“, „St. Anger“, „Shoot me again“ und „Sweet amber“ und dann überlasse ich die Kaufentscheidung am besten Euch!! Fazit: Zweifelsohne ist St. Anger eine gute Produktion für die Baggypants tragende LINKING PARK und LIMP BIZKIT Generation, aber ihre Wurzeln haben sie verraten und ziehen es leider vor, mit identitätslosem Nu Metal Geld zu machen. Wer auf hier nach Metallica sucht, wird sie auf ST. Anger bestimmt nicht finden.

Wertung: 0=3 Sterne

Pressure Magazine
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