Label: PIAS
Veröffentlichung: 29.09.2006
„Ich bin zwar ein Bastard, aber ich bin kein verdammter Bastard“ – mit diesen Worten verabschiedet sich Seth Gecko von der kleinen Kate Fuller im Tarantino-Streifen „From Dusk Till Dawn“. Juliette Lewis war spätestens zu diesem Zeitpunkt auf Rollen wie die der Kate adaptiert. Irgendwann war die mittlerweile 33-Jährige ihr Psycho-Image aber leid und widmete sich ihrer zweiten Leidenschaft neben der Schauspielerei: Rocken. Die EP „…Like A Bolt Of Lightning“ versprach 2004 schon Großes, das Debut „You’re Speaking My Language“ machte die Sache klar: Lewis und ihre Band The Licks schrammelten oberamtlich. Das eingangs erwähnte Zitat trifft wohl auch auf den zweiten Longplayer „Four On The Floor“ zu: Musikalisch rockt man weiterhin irgendwo zwischen Iggy Pop, AC/DC, Dover und Hole durch die musikalischen Lande. Der Vergleich mit anderen Bands mit Frontfrau muss schon lange nicht mehr gescheut werden. Authentischer als die MTV-tauglichen Donnas, rotziger als L7 und um einiges intensiver als Courtney Love solo. Hinter der Schießbude platzierte sich diesmal Ex-Nirvana Dave Grohl, große Namen sind also zu genüge enthalten. Nach einem heiseren „Okay, let’s go“ knallt auch schon „Smash and Grab“ aus den Boxen, das vom Riff her auch von den Australiern Jet stammen könnte. „Sticky Honey“ liefert den ersten Singalong, bevor „Killer“ wieder klarmacht, dass hier doch straight forward gerockt wird. Derzeitiger Fave des Albums ist „Purgatory Blues“, etwas langsamer und mit erstklassigem Refrain. Gegen Ende wird noch mal ordentlich aufgedreht, „Get Up“ würde sich auch auf dem nächsten AC/DC-Album gut machen und „Bullshit King“ zeigt ein letztes Mal der Konkurrenz Marke Hives, Strokes oder Mando Diao, wer die Hosen anhat. Unterm Strich ein erstklassiges Zweitwerk ohne Aussetzer, dafür mit Juliette Lewis in stimmlicher Höchstform und bestem Geschrammel. Wovon man sich demnächst auch hierzulande live überzeugen kann (siehe Tourdaten).
Wertung: 0=6 Sterne