Label: Nix Gut Records
Veröffentlichung: 18.11.2006
Allmählich fragt man sich wieviele Tonträger das Nix-Gut-Label denn so in der Woche veröffentlicht. Denn es grenzt an puren Wahnsinn, welchen Output die Jungs hier zur Zeit an den Tag legen.
Hier geht es um die Band „Hagbard Celine“ mit dem Album „Im Nebel der Nacht“. Zuerst war ich nicht sonderlich angetan von der Band – was sich bis jetzt auch nicht großartig geändert hat – bis auf ein paar Kleinigkeiten: Die Stimme des Sänger ist zwar vollkommen Eindimensional und eigentlich für’n Arsch, aber irgendwie paßt sie zur Musik und hat einen gewissen Charme – und wird trotz der Eindimensionalität – für mich jedenfalls – nicht langweilig.
Die Musik ist nicht ideal aufgenommen und auch nicht gut gemischt. Der Sänger wirkt so, als würde er nur so laut gröhlen, um überhaupt gehört zu werden, da die Lautstärkeverhältnisse nicht ganz stimmen – so wie man es von diversen Proberaummitschnitten kennt. Ansonsten ist die Musik zwar ganz rockig aber aufgrund der fehlenden Abwechslung Sau-Langweilig (mal abgesehen von eher unspektakulären Einspielungen aus Filmen, den Backgroundgesang, der ab und an zu Tage kommt und das Gesprochene im Hintergrund – im Lied „brennesseln“ – finde ich mal was anderes, was nicht perfekt umgesetzt wurde, aber von der Idee her super ist).
Das einzige, was mich davon abhielt, vorzeitig die CD wieder in den Schrank zu stellen war, daß ich mich sehr auf die (deutschen) Texte konzentrierte, da diese sensationell sind. So eine Mischung aus hirnrissigen Versen und Zeilen, die sogar recht ansprechend sind, habe ich vorher noch nie gehört. Aber hier ein paar Beispiele: „Jesus von Nazareth, der alte Druffi / verrauchte sicher so manchen korrekten fuffie“ oder „ein Klodeckel aus Holz / erinnert mich an dich / ich hab mal wieder versagt wie auf dem Land ein Fisch“. Ich denke, daß die Zeilen mit dem Fisch zu 99,9% deswegen gewählt wurden, weil ein Reim auf „Dich“ gesucht wurde. Und kann mir jemand sagen, was ein Druffi ist?! Glücklicherweise geht es aber auch anders, wie z.B. im Lied „Menschen rotten aus“: „Städte sind die Krebsgeschwüre einer kranken Welt / Flüsse sind die Adern, vergiftet und entstellt“ – auch wenn es da mit dem Reimen auch nicht so weit her ist… aber das ist eben Punk.
Von der Massage her ist das Lied über Jesus im Grunde auch nicht schlecht, aber das was die Jungs im großen und ganzen verzapfen ist schon der Wahnsinn. Also man kann sich das Werk schon anhören, aber sicher nicht oft. Ein gewisser Charme und ein paar nette Grundstrukturen sind da, aber mehr leider auch nicht. Knapp an den drei Sternen vorbei.
Wertung: 0=2 Sterne