Label: Asphalt Records
Veröffentlichung: 22.10.2010
Hier ist er nun, der mittlerweile zweite Longplayer der Knüppeljungs. Trotz einiger Besetzungswechsel bei denen lediglich Sänger van der Lubbe übrig blieb, knüpfen Grober Knüppel nahtlos an ihren Erstling „Der Hölle ein Licht“ an.
Von herrlich offenen Texten gegenüber dem Staat und seinen Dienern („Wer schützt uns vor euch!“) bis zu Lobeshymnen über das männliche Genital („Das Rohr“) ist alles dabei. Und das gewandet in eine Mischung aus Crossover und Hardcore a la BodyCount oder Biohazard, gespickt mit Exploited-Anleihen und ein wenig Metal.
Der Opener „Mit Vollgas an die Wand“ verrät schon direkt die Marschrichtung auf dieser Platte – Das Leben wird ohne Gummi durchgefickt! Hart, direkt und unverblümt.
Bei „Rein, Rein, Rein!“ rechnet die Band auf Grober Knüppel-eigene Art mit Arschkriechern und rückratlosem Gesindel ab. Auch dieser Song geht wieder schön nach vorne, wird nur diesmal unterbrochen durch einen „…jetzt auf Locker“– Part mit einer herrlichen „Hühnerpimmel“-Anekdote. Spätestens ab diesem Zeitpunkt, war ich absolut davon überzeugt und dachte mir einmal mehr: DIE HABEN SIE JA NICHT MEHR ALLE! Dennoch sehr geil!
Es gibt allerdings auch bedächtige Songs wie „Ich halt euch fest“ und „Bleibt stark“ in denen man den verblichenen Freunden gedenkt und einem selbst die eigene Vergänglichkeit wieder mal richtig klar gemacht wird. Somit präsentiert sich die Band ausnahmsweise auch einmal von einer anderen, ernsthaften Seite.
Einen musikalischen Ausflug in außerirdisch und sphärischen Gefilde machen die Jungs bei „Ein kleiner Arsch…“. Klingt irgendwie wie 70er Jahre UFO-Filmmusik. Hier wird ein klein wenig, auf äußerst uncharmante aber dennoch witzigen Weise, über den ein oder anderen Frauen-Typ hergezogen. Auch ohne Sexist zu sein, find ich diesen Song sehr lustig.
Zum Abschluss möchte ich sagen, dass der streng katholisch erzogene Messdiener von nebenan lieber die Finger von dieser Platte lassen sollte, weil er dem Sündenpfuhl sehr wahrscheinlich erliegen würde und sein Weltbild etwas verschoben werden könnte. Allen Freunden direkter Worte kann ich die Platte allerdings nur empfehlen. Ihr werdet euren Spaß damit haben.
Alles in allem ein gutes Ding, wenn man über die etwas dünn geratene Produktion hinweg sieht.
Review von Vogo
Wertung: 0=4 Sterne