Label: Nix Gut Records
Veröffentlichung: 21.10.2005
Nachdem Marcus vor fünf Jahren eine Besprechung über das erste Album von Frustkiller geschrieben hat, das vor sieben Jahren veröffentlicht wurde, bin ich nun dran, das zweite Album der Hannoveraner zu besprechen, welches sechs Jahre auf sich warten ließ. Das Einzige, was die Band dazwischen an produktiven Output hatte, war die EP „Das Grauen“ im Jahre 2002. Frustkiller war mir durch die besagte Besprechung vom Kollegen Marcus ja schon ein begriff, doch hatte ich bisher keinerlei Möglichkeiten, mir die Musik mal reinzuziehen. Dies änderte sich vor kurzem bei einem Auftritt der Jungs in München. Dort konnte ich mich von den Live-Qualitäten der Band überzeugen. Mir gefiel das dargebotene sehr und um so mehr freute ich mich auf das neuste Werk. Der erste Eindruck vom Album war schon mal super. Schönes Digipak im edlem Design… doch dann kam erst einmal der große Schock: Als ich mir auf der Rückseite die Trackliste durchlesen wollte, stach mir fett der „Nix Gut“ Schriftzug entgegen. Fassungslosigkeit war das Ergebnis. Frustkiller bei diesem Label? Passt das? Ich finde nicht. Denn die Schiene, die dieses Label fährt, passt gar nicht zu Frustkiller. Die Jungs aus Hannover spielen nämlich (deutschsprachigen) Hardcore mit witzigen aber auch durchdachten Texten. Die bisherigen Bands die ich kenne und die über Nix Gut liefen, waren (fast) ausschließlich Bands, die in die Prollpunk Richtung gehen und höchstens Durchschnittsmusik darboten. Ausnahmen sind natürlich vorhanden, z.B. Alarmsignal – und mittlerweile eben auch Frustkiller. Serum bietet den Hörer zwölf neue Songs, die allesamt rocken. Der Gesang passt gut zur Musik – er ist eigenständig und hat sehr viel Ausdruck – geht meiner Meinung nach aber lautstärketechnisch ein wenig unter. Wer härteren, schnellen Punk – oder besser gesagt, deutschsprachigen Hardcore mag, der macht bei Frustkiller keinen Fehler. Klasse Texte und super Musik, die jedoch, mal abgesehen von einigen Gassenhauer-Refrains, manchmal zur Eintönigkeit neigt. Meine Favoriten auf „Serum“ sind der Opener „Koma“, „Der Kapitän“, „Hotel zur Heimat“ und „Für eine Hand voll Dollar“. Ein Serum ist diese Scheibe nicht, aber sie macht Spaß und hat Charakter.
Wertung: 0=4 Sterne