Donnerstag, März 28, 2024

Foo Fighters – Echoes, Silence, Patience and Grace

Label: Sony
Veröffentlichung: 21.09.2007

Die neue Platte der Mannen um Dave Grohl lässt sich an einigem messen: Dem grandiosen, noch heute unerreichten Zweitwerk „The Colour And The Shape“ oder dem Vorgänger-Doppelalbum „In Your Honor“, auf dem die Foos ihre balladeske Seite auf einem der beiden Silberlinge schon beinahe übertrieben auslebten. Oder Nirvana. Denn die finden im Review der mittlerweile sechsten Studioscheibe der Foo Fighters nun keine Erwähnung mehr. Mit diesem Album emanzipieren sich Grohl und Co. endgültig vom scheinbar unüberwindbaren Schatten der Grunge-Rocker. Könnte man sagen. Überhaupt könnte man einiges über „Echoes, Silence, Patience and Grace“ sagen, beschränken wir uns also auf das Wesentliche, ohne allzu weit abzuschweifen. Studiowerk Nummer sechs ist ein Album geworden, das mehr oder weniger „In Your Honor“ komprimiert auf einer CD abliefert: Die meisten Stücke beginnen langsam, begleitet meist von akustischer Gitarre, hier und da hört man ein Klavier. Erst lange nach der Hälfte der Spielzeit des Songs nimmt das Tempo zu, wird aus der Akustikklampfe eine Elektronische, übersteuert der Song, brüllt Grohl wieder, wie man es von Stücken der Marke „Monkey Wrench“ liebt. Das ist der Sound, den die Foo Fighters aktuell bis zum gehtnichtmehr runterbrettern, perfekt produziert, gleichzeitig zugänglich wie rau. Hier sollte man sich vom Opener „The Pretender“, der ja schon vorab veröffentlicht wurde, nicht täuschen lassen: Die reinen Rocknummern sind auf „Echoes…“ in der Unterzahl. Stattdessen überwiegt die emotionale Kante im Foo-Sound, die ja auch schon seit jeher auf den Platten zu finden ist. Wenn dabei Stücke wie „Let it die“ oder „Come Alive“ herumkommen, ist das dem Fan allemal recht. Bei „Cheer up boys“ überwiegen dann doch rockigere Klänge, nur um bei „Summer’s End“ gleich wieder zwei Gänge zurückzuschalten und einen auf Halbballade zu machen. Derartige Strukturen finden sich das gesamte Album über und selbst wenn das auf den ersten Blick etwas befremdlich wirken mag, funktioniert „Echoes…“ doch erstaunlich gut. Lediglich das Instrumental „The Ballad of the Beaconsfield“ hätte getrost auf der B-Seite einer Single landen können, dafür wird mit „But honestly“ nur zwei Songs später der Ober-Song des Albums abgeliefert, erneut im Gewand „erste Hälfte leise, zweite Hälfte laut.“ Gerade dieser Part erinnert an „New Way Home“, einen der besten Tracks von „There Is Nothing Left To Lose“. Mit „Home“ schließt das Album dann in Form eines getragenen Fünfminüters, der vor allem durch die Klaviertöne in Erinnerung bleibt. Als Bonus gibt es die Demo-Version von „Once And For All“, die nochmal locker daherkommt. Fazit: Die Foo Fighters haben mit „Echoes, Silence, Patience and Grace“ das Rad nicht neu erfunden und bleiben über lange Strecken ihrem Sound treu. Auffällig ist die Anzahl der eher getragen beginnenden, dann aber schneller werdenden Songs. Hier perfektionieren die Foo Fighters wohl endgültig das, was schon auf den Vorgängeralben immer irgendwie präsent war und auf „In Your Honor“ seinen Durchbruch fand. Fans erwartet gewohnte Foo-Kost, Neulinge müssen spätestens seit diesem Album nicht mehr darauf hingewiesen werden, dass der Bandgründer auch mal in einer legendären Grunge-Kapelle die Drums bediente. Denn für Nirvana-Vergleiche sind die Foo Fighters mittlerweile zu groß und deutlich zu erwachsen.

Wertung: 0=6 Sterne

Pressure Magazine
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