Mit „Alles in Allem“ legen ESCHENBACH in diesem Jahr nach ihrem selbstbetitelten Debüt nach. Die deutsche Rockband, um den Münchner Gitarrist Philipp Eschenbach existiert seit 2005 und sammelte ihre ersten Live-Erfahrungen unter dem Namen Ultima Ratio Regis. Dessen ursprünglicher Sänger Ben Tewaag (Sohn von Uschi Glas) wurde seiner Zeit nach reichlich Eskapaden und Konflikten mit dem Gesetz durch Riitchy Schwartz am Mikrofon ersetzt. Dies führte schließlich dazu, dass die Band in neuer Formation und unter der professionellen Regie von Stephan Weidner (Ex-Böhse Onkelz) den nächsten Schritt ihrer Musikkarriere in Angriff nehmen konnte. Während sich die Band für ihr Debutalbum noch mehrere Gastmusiker, wie Stephan Weidner, Nina C. Alice und Yen ins Boot holte, kommt „Alles in Allem“ nun vollkommen selbstständig mit Sänger Riitchy Schwartz und Philipp Eschenbach aus, was die Produktion in sich gefestigter und aus einem Guss erklingen lässt.
Eschenbach präsentieren sich auf dieser Platte mit zwölf Songs die nicht nur musikalisch, sondern auch textlich gut produziert wurden. Mit breitbeinigem Rock, griffigen Riffpassagen und treibenden Drums wissen die Musiker, die Klaviatur des Heavy-Rock anzuwenden und mit einer Fülle an Emotionen gekonnt in Szene zu setzen.
Dass die Hardrocker aber auch anders können, beweisen sie mit den Halbballaden „Horizont der Gnade“ oder „Die Kraft Zu Träumen“. Auch mit Ohrwürmern wird diesmal nicht gerade sparsam hantiert, so entpuppen sich Songs, wie „Schöne Welt“ und „Tage voller Sonne“ schon nach den ersten Durchläufen zu den „Hits“ des Album. Songzeilen wie „Alles beim Alten, trotz großem Neuanfang / Mit guten Gästen werden die Nächte gern mal lang / Sonnenbrille auf und ab an den Strand / Tage voller Sonne, gute Freunde im Gespann“ machen nicht nur beim Hören Freude, sondern werden sicher auch live frenetisch abgefeiert werden.
Wie man es bereits von den aktuellen Alben des Musikers Stephan Weidner alias DER W kannte, kommt der Einsatz elektronischer Effekte auch hier nicht zu Kurz und dürfte für beinharte Metaller und Rocker wohl eher als „neumodisch“ empfunden werden. Auch wenn es Eschenbach im Deutschrock- Genre derzeit noch an Profil mangelt, werden sie sich auf den nächsten Festivals und Konzerten bei den aufgeschlosseneren Hörern mit ihren beiden Alben im Gepäck sicherlich Gehör verschaffen können.
Review von Marcus Berg
ESCHENBACH – Alles in Allem Trackliste:
1. Null eins
2. Teufel Im Detail
3. Schöne Welt
4. Hassliebe
5. Renn
6. Tage Voller Sonne
7. Furie Aus Der Hölle
8. Geist Gegen Sucht
9. Horizont Der Gnade
10. Rettet unsere Seelen
11. Die Kraft Zu Träumen
12. Die Mit Dem Nebel ziehen