Label: Kidnap Records
Veröffentlichung: 10.07.2012
Die oldenburger Punkrockband Disco//Oslo wurde 2008 gegründet. Nach einigen Demo-CDs veröffentlichten Bulli, Tom, Tenzin und Julian im Juni 2012 ihr erstes Album „Never Say Goodbye„ nicht nur in Deutschland. Auch England und Frankreich haben sich die Jungs unter den Nagel gerissen, weshalb auch alle Texte in dem Booklet zusätzlich in Englisch und Französisch abgedruckt wurden.
Gleich zu Beginn wird losgerotzt und losgebrettert was das Zeug hält. Und dieses Tempo wird auch konstant bis zum Ende des letzten Songs beibehalten. Man merkt ziemlich schnell, dass auf diesem Album kein Platz für Friede, Freude, Eierkuchen ist. Diese vier Jungs haben etwas zu sagen. Und das tun sie laut.
Wie von einer jungen Punkband nicht anders zu erwarten, geht es in den Liedern hauptsächlich darum den Arsch hochzukriegen und etwas zu ändern (Allesfresser, Das letzte Mal, Sandburgen, Das bist du, Madrid is burning). Aber auch die Gesellschaft kriegt ihr Fett weg (Vollidioten) und das Lied Never say Goodbye erzählt von dem Ende einer Beziehung.
Musikalisch wie auch textlich fackeln Disco//Oslo nicht lange herum. Es wird in die Saiten gehauen als gäb’s kein Morgen mehr und oft reichen nur wenige Worte aus, um den Unmut kunt zu tun. Verpackt in viele Metaphern kommen dabei wirklich großartige Zeilen heraus, die zeigen, dass sich hier jemand Gedanken macht und nicht bloß Wörter aneinander reiht. So haben Allesfresser und Sandburgen durchaus Potential im Deutschunterricht auf dem Tisch zu landen und die Schüler mit Analysen zu quälen.
Kritisieren könnte man jetzt, dass man das Ganze so oder so ähnlich schon oft genug gehört hat (Turbostaat, Pascow), muss man aber ja nicht. Der einzige wirklichenegative Punkt ist, dass die Platte nach mehrmaligem Durchhören leider etwas einseitig und langweilig wird.
Trotzdem kann man „Never Say Goodbye“ allen Fans dieser Musikrichtung nur empfehlen. Disco//Oslo haben ihr Debutalbum mehr als gut gemeistert. Mit rotzigem Punkrock und vor allem mit Texten auf ganz hohem Niveau machen die Oldenburger auf sich aufmerksam und bringen frischen Wind in Szene.
Review von Meyrem Yücel
Trackliste:
A:
1. Allesfresser
2. Zu spät
3. Das letzte Mal
4. Sandburgen
5. Vollidioten
6. Das bist du
7. Kein Plan
B:
8. Moin Moin
9. Kaputt und abgefuckt
10. Madrid is burning
11. Fassade
12. Hongkong
13. Never say goodbye
14. Geh mal raus
Wertung: 0=4 Sterne