Label: Burnout Records
Veröffentlichung: 21.12.2009
Die Bonkers aus Rostock sind drei Musiker, die versuchen, mit ihrem Album „Stockbesoffen & Genial“ die Menschheit zum Tanzen bzw. viel eher sogar zum Trinken zu bewegen. Das kannten einige von uns zwar schon seit Tom Angelripper’s Zeiten – doch hat man seinen Alben „Ein schöner Tag“ oder „Ein Tröpfchen voller Glück“ längst satt gehört.
Für frischen Wind scheinen die Bonkers zu sorgen, denn es handelt sich bei dem vorliegenden Werk bereits um den Nachfolger ihres 2007er Debüts „Keine Gnade Saufgelage“.
Auf dem Album befinden sich 11 Titel, die musiktechnisch einiges zu bieten haben. Textlich legt sich die Band jedoch auf ein Thema fest und zwar „Saufen, Alkohol und Partys“.
Der erste Titel „Stockbesoffen & Genial“ ist ein Titel, in dem es um die Band selber geht, die zu jederzeit besoffen ist und hackebreit durch Deutschland tourt. Die Titel „Wir ham Durst“, „Saufen wir haben Saufen“ und „Friede Freude Friedland“ gehen in die gleiche Ecke. Immer und überall besoffen sein und die Brauereien leeren. Von den genannten Titeln ist da sicherlich „Wir ham Saufen“ hervorzuheben, in dem Schulle und Tommi von „Toxpack“ mitmischen.
Ebenfalls kann sich die Band sehr gut selbst auf die Schippe nehmen, dieses kann man im Song „Bildschön & Millionenschwer“ hören. Eine Strophe in deutsch gesungen, die andere in englisch-deutsch, was auch sehr interessant klingt. „Wimen, beer & rock´n`roll / as prolet i feel me wohl / i shit here the biggest haufen / i have so dicke balls / i can kaum laufen“. Der Titel „Untergang, Tot, Ruderboot“ erinnert sehr an Rammstein. Es gibt 35 Sekunden ein- und denselben Gitarrenriff und danach die drei Wörter, danach ist der Song vorbei und es folgt „BC37“. Ebenfalls ein Song, in dem es um das flüssige Gift geht, von dem man sehr betrunken wird. „Hier kommt die Bonkerscrew / gehörst du auch dazu / dann heb dein Glas / mach deine Leber nass“. Mit „Skinhead lost auf Usedom“ wird eine kleine Geschichte erzählt, in der der beste Freund, in diesem Fall Sammy, auf Usedom verlorengeht. Man nimmt sich wieder selbst auf den Arm, in dem man das Lied plötzlich beendet und vorgibt, Sammy hat nicht nur den Alkohol, sondern auch den Text mitgenommen hat.
Mit den Songs „White Brill“ und „Weilt Weilt West“ gibt es zwei Covertitel auf die Ohren. „White Brill“, im original „Wild Boys“, wird mit wenigen Worten neu besungen und handelt von einem Typen, bei dem nichts mehr wächst, wo er hinpinkelt und bei dem das Aufstehen schwerfällt, wenn man ihn trifft. In „Weilt Weilt West“ geht es, wie es der Titel schon verrät, um Indianer und Cowboys, die im Saloon Karten spielen und sich auf die Schuhe pinkeln. „In all den Jahren ist Old Shatterhand / nur eine Frage gekomm / Wenn sein Blutsbruder Winnetou ist / Wer ist dann Winneone?“. Als abschließenden Track gibt es „R.O.S.T.O.C.K.“, der sehr kurz gehalten ist. Hintendran gibt es dann noch einen Hidden-Track, der die Bonkers so zeigt, wie schon auf dem Rest des Albums, Stockbesoffen & Genial, wobei man sich über das Genial noch streiten kann.
In dem Digipack liegt neben der CD noch eine DVD, die einen Tourbericht enthält, der alles andere als langweilig ist. Der Bericht „Frisch vom Fass“ hat eine Länge von einer guten Stunde und zeigt die Musiker in diversen Lagen ihres Lebens. Beim Aufstehen, im Studio und natürlich beim Trinken. Ebenfalls sind noch Musikvideos enthalten.
Kommen wir zum Fazit: Das Album der Bonkers ist die absolute Geheimwaffe für jede Feier mit Startschwierigkeiten, um diese in Feierlaune zu katapultieren und sie zur Party des Jahres werden zu lassen. Musikalisch müssen sich Die Bonkers garantiert nicht verstecken, denn die Lieder sind spielerisch auf hohem Niveau, haben gute Melodien, die direkt ins Ohr gehen und Gitarrenriffs, welche das Trommelfell zum schnurren bringen. Alles in allem der ultimative Soundtrack, wenn man vor hat zu lässigen Rocksounds gepflegt einen zu trinken und dabei abzufeiern. Bei den nächsten Songs erhoffe ich mir allerdings mehr Vielfältigkeit, dann sollte auch in der Pressure Bewertung noch mehr rauszuholen sein.
Review von Florian Puschke
Wertung: 0=3 Sterne