Label: I Scream
Veröffentlichung: 21.09.2007
Schaut man sich die Namen hinter den Newcomern Deathkiller an, drängen sich zuerst einmal böse Vorurteile auf: Frontmann Matt McIntosh war auch schon einige Zeit mit den Metalcore-Brüllwürfeln Hatebreed unterwegs, während Drummer Anthony Realbuto die Schießbude von Most Precious Blood bedient hat. Schlechtes Omen? Mitnichten, denn zusammen mit der Bassistin Christina Chiaramonte ist das Trio nun auf I Scream und bringt dort den ersten Longplayer heraus. Und der klingt glücklicherweise weder nach Hatebreed, noch nach Most Precious Blood und auch nicht nach ähnlichem Metal-lastigem, inspirationslosen Mist. Ganz im Gegenteil: „New England is sinking“, so der Titel des Debuts, ist ein Tribut an den alten Hardcore, an das, was die Musik einmal ausgemacht hat. Schnelle, nach vorne gehende Songs, mal mehr Punk, mal mehr melodisch mit kleineren Sing-Alongs, stets jedoch authentisch und zeitgemäß, also nicht der Versuch, wie etwas zu klingen, das schon lange ausgeklungen hat. Will heißen: Mit etwas breiteren, besser produzierten Gitarren-Parts und selten jenen hysterischen, schnellen Shoutings, die man vor allem von DC-Bands kennt. 13 Songs mit einer Spielzeit von rund 27 Minuten sind dabei herumgekommen und langweilig sind Deathkiller in dieser knappen halben Stunde selten. Die große Stärke der Band sind eindeutig die kürzeren Songs des Albums, also knapp gehaltene Einminüter wie „You Won’t Win“ oder „Dead Art“ – schnell, fett aufgemacht und dennoch melodisch. Obwohl Sänger McIntosh bisweilen zwischen Bass und Gitarre unterzugehen droht, machen Deathkiller Laune. Hardcore-Kids mit Faible für ältere Klänge sollten definitiv ein Ohr riskieren, open-minded Newschooler könnten einiges über die Herkunft ihrer Musikrichtung lernen und Metalcoreler machen am besten einen großen Bogen zum nächsten Merchstand von Hatebreed, um den 50-Euro-Kapu mit den Totenschädeln und den Flammen zu erstehen.
Wertung: 0=5 Sterne