Close Combat – Guest of the state

Label: Bandworm
Veröffentlichung: 01.10.2006

Ohne lange um den heißen Brei herumzureden: Hier gibt’s ordentlich auf die Zwölf. Nachdem bereits die 5-Track EP „Viva Mestreech!“ Appetit auf mehr gemacht hat, gehört der erste Longplayer der Holländer mit zu den besten Oi-Scheiben des Jahres und zeigt selbst etablierten Konkurrenten, wo der Hammer hängt. Die Songs sind nicht mehr auf Holländisch, was der Sache hörbar zu gute kam. Auf 17 Stücken liefern die Mastrichter alles, was guten Oi ausmacht: Lieder für die nächste Sauftour und klischeeüberladene Gassenhauer haben ebenso ihr Stelldichein wie auch Titel mit Tiefgang. Musikalisch wird schnell klar, wo die Wurzeln liegen: der Discipline-Einschlag ist nicht zu überhören, was vermutlich so sein muss, wenn es sich um eine holländische Combo handelt. Die mehrstimmig gesungenen Refrains gehen klar in Richtung Hardskin. Hier und da tauchen Erinnerungen an die 4Skins und The Business auf, dennoch liefern Close Combat einiges an Melodik ab. Schon nach den ersten Durchläufen haben sich zahlreiche Songs unweigerlich in den Gehörgängen festgebissen. Allen voran das hymenhafte „When we were young“ und das fast punkige „P.T.S.“ hinterlassen bleibende Eindrücke. Wer auf die Melodie pfeift, wird mit „Guest of the State“, „I just wanna get drunk“ und „In the pub“ bestens bedienet. Ausfälle sind eigentlich keine zu verzeichnen, stattdessen gibt’s zu den regulären 12 Tracks noch die komplette „Viva Mestreech!“-EP für lau obendrauf. Wer auf klassischen Oi mit breitem Streetpunk-Einschlag steht, kann hier blind zugreifen. Zu schade, dass einer der Gitarristen abgesprungen ist und die kommende Tour abgesagt wurde.

Wertung: 0=6 Sterne

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