Label: No,Butyes! (Sony BMG)
Veröffentlichung: 23.04.2010
Mit ordentlich viel Medienwirbel ist dieser Tage das neue Album „Fever“ der Metalcore Band Bullet for my Valentine erschienen. Vor allem im Online-Bereich war es aufgrund des enormen Mediacoverage – angefangen von Bannerwerbung bis hinzu zum kompletten Gratis-Stream des kompletten Albums über einschlägige Social-Media-Plattformen – kaum möglich nicht vom Release der waliser Metalcoreband Notiz zu nehmen.
Nach „Scream, Aim, Fire“ handelt es sich bei der Veröffentlichung um das bislang dritte Studioalbum der Band um Frontmann Matthew Tuck. Wer an dieser Stelle stutzig wird und den Eindruck nicht los wird, den Namen der Band in der Vergangenheit deutlich häufiger in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu haben, liegt nicht ganz falsch. Denn was Single- bzw. E.P.-Auskopplungen angeht war die Band bislang „immer weit vorne dabei“. Unter vorgehaltener Hand wurde sogar laut, dass die Band bislang keine Gelegenheit ausgelassen hat, sich selbst die Taschen zu füllen. Sicher, solange das Eisen noch heiß ist und es jemanden gibt, der bereit dazu ist, selbst das x-te Re-Release des Debütalbums in einer weiteren abgewandelten Version mit Bonusmaterial zu erwerben, kann man mit einer Sache auch Geld erwirtschaften. Dies schien in der Vergangenheit nicht nur für die Band, sondern angesichts der hohen Verkaufszahlen, sondern auch für die Fans durchaus legitim zu sein. Weniger kritische Töne, als gegenüber dem Gesamtvermarkungskonzeptes der Marke BFMV, möchte ich gegenüber dem hier rotierenden Album „Fever“ anschlagen.
Mit dem Silberling knüpft das Quartett fast nahtlos an den Vorgänger „Scream, Aim, Fire“ an und serviert 11 hochkarätige Songs, allesamt handwerklich sauber produzierte Metalhymnen. Spätestens bei ihrem Debüt „The Poisen“ wurde deutlich, dass diese Band viele andere Genrebands überholen und ihnen die Rücklichter zeigen würde. Denn schon damals lies sich erahnen, dass sie sich wohl innerhalb kürzester Zeit nicht mehr hinter ihren einstigen Vorbildern, wie Machine Head oder gar Metallica zu verstecken brauchen.
Angefangen vom Opener „Your Betrayal“, über den gleichnamigen ohrwurmverdächtigen Albumtitel „Fever“ bis hin zum „Begging for Mercy“ entpuppen sich nach dem ersten Durchhören der Platte bereits die ersten Hits, die Lust auf mehr machen und in den Rockkellern diverser Städte für verschwitzte Mähnen sorgen werden. Von einer recht emotionalen Seite zeigen sich die Jungs schließlich mit dem Song „Breaking Out, Breaking Down“ oder der Halbballade „A Place Where You Belong“. Diese Songs gönnen erhitzten Gemütern eine Atempause, sie können es zwar leider nicht mit einem Song wie „Tears Don´t Fall“ aufnehmen, sind aber trotzdem definitiv hörenswert.
Sicherlich werden nach dieser Veröffentlichung, einer bevorstehenden Welttournee und dem erwartungsgemäß hohen Airplay wieder die üblichen Rufe derjenigen Neider laut werden, die mit weniger Glück gesegnet, deutlich mehr Zeit in ihren Proberäumen verbracht haben und bis heute nicht von einem Majorlabel entdeckt worden sind, dass wird dem Erfolg der Scheibe aber keinen Abbruch tun, denn C’et la vie – Bullet for my Valentine werden auch in diesem Jahr zu den Überfliegern des Genres gehören.
Wertung: 0=5 Sterne