Donnerstag, März 28, 2024

Body Count – Bloodlust

Die Krawallmacher von BODY COUNT um Rap-Musiker ICE-T stehen für Gangster Rap mit brachialen Metal-Gitarren und sind zurück mit „BLOODLUST“.

Mit ihrem 1992 erschienenen und kurz darauf verbotenen Album „Cop Killer“ setze die Crossoverformation Body Count von Anbeginn auf unbequeme Themen, wie Polizeigewalt, Rassismus, Drogen und Sex. Der Wahnsinn ist zurück, denn 25 Jahre später hat sich daran nichts geändert…

Gesetzeshüter in den USA haben nicht zuletzt durch die Tötung schwarzer Bürger und durch die Erschaffung weitgreifender Probleme wie Racial Profiling, Polizeigewalt und Rassenungleichheit ein gesellschaftliches Imageproblem. Die internationale Bewegung Black Lives Matter (BLM) (zu Deutsch „Schwarze Leben zählen.“) ist im Jahr 2013 in der afroamerikanischen Gemeinschaft in den USA entstanden und sorgte durch die Verwendung des Hashtags #BlackLivesMatter in den Sozialen Medien nach dem Freispruch von George Zimmerman nach dem Todesfall des afroamerikanischen Teenagers Trayvon Martin für weltweites aufsehen. Es folgten Demonstrationen und weitere Vorfälle, die durch die Todesfälle zweier Afroamerikaner Michael Brown, nach dessen Tod es zu Unruhen in Ferguson, Missouri, kam, und Eric Garner (Stichwort: „I can’t breathe“) in New York City für einen traurigen Tiefpunkt in der jüngsten Geschichte sorgten.

Und genau hier knüpft die aktuelle Veröffentlichung BLOODLUST von BODY COUNT mit ihrem Anti-Rassismus-Song „No Lives Matter“ an. Bandleader Ice-T bricht die Tatsache auf die traurige Wahrheit herunter, dass egal ob die oben beschriebene Geschehnisse, oder Diskriminierung aufgrund von gleichgeschlechtliche Ehen, ein einzelnes Leben in der Geschichte nie wirklich viel gezählt hat und die Probleme vielschichtig und allgegenwärtig sind.

ICE-T Crossover-Metal-Band BODY COUNT Bandfoto 2017
ICE-T Crossover-Metal-Band BODY COUNT Bandfoto 2017

“Racism is real, but that’s not all that’s happening here. I’m singing to my white audience and letting them know that I see them as an ally, and I’m singing to my black audience and telling them to judge a devil by their deeds.” – Ice-T

Mit lauten Sirenen und reichlich Tam-Tam geht der erste Track „Civil War“ ins Rennen und zeigt ein düsteres Bild um die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten auf. Die Gesellschaft lehnt sich auf gegen die Obrigkeit, Cops töten Zivilisten und Rassismus ist ein allgegenwärtiges Problem. Das Endzeitszenario wird musikalisch brillant untermalt von Ernie C’s Gitarren-Riff-Gewitter.

Außerdem sieht BODY COUNT Chefrocker Ice-T die Platte “Bloodlust” als Tribut an die Metaleinflüsse seiner Musik. Bands, wie SLAYER oder SUICIDAL TENDENCIES haben ihn, neben seiner Rap und Hip-Hop-Karriere, gleichwohl stark beeinflusst und die Entstehung seiner Metal-Band BODYCOUNT entscheidend geprägt. Ob es jedoch mit “Raining Blood/Postmortem” einen Extra-Track zur Erklärung benötigt hätte, um sich verbal zu erklären, wage ich zu bezweifeln und lasse mit einem gut gemeinten „Skip“ doch eher seine Musik im darauf folgenden Lied für sich sprechen.

Somit legte Ice-T auch sehr viel Wert auf Kollaborationen mit Musikern, wie SOULFY-Frontmann Max Cavalera im brachial groovenden Song “All Love Is Lost”. MEGADETH-Chef Dave Mustaine wurde eingeladen, um ein Gitarrensolo zu “Civil War” beizugetragen oder LAMB OF GODs Randy Blythe den Track und “Walk With Me…” zu veredelt. Trotz der hochkarätigen Gastbeiträge, hört man deren Beteiligung an den Liedern, allerdings nicht wirklich heraus.

Black Hoodie“ und „The Ski Mask Way“ zählt zu den großen Hits des Albums und gehen heftig nach vorne. Vor allem letzt genannter Track endet in einer handfesten Auseinandersetzung aus Wortgefecht und Schießerei, was man so oder so ähnlich dramatisch auch von den vergangenen Alben gewohnt war.

Reichlich Geballer, Sirenen und fette Instrumentalisierung liefert auch der melancholische Track “This Is Why We Ride” und ist ebenso eine Perle auf dem Album.

Und so ziehen sich die Themen gegen Rassismus, Diskriminierung, Willkür und der Machtmissbrauch von Obrigkeiten, wie ein roter Faden durch die Scheibe und machen „BLOODLUST“ zu einem ultra-politischen Album, dass am Puls der Zeit den Finger in die Wunde nicht nur in den USA, sondern vielerorts auf der Welt legt.

Jedes der 11 Lieder ist für sich kritisch, aufregend und verstörend zugleich und haben die Essenz all dessen eingefangen, was in der heutigen Welt so schmerzlich verkehrt läuft.

Album Review von Marcus Liprecht

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BODY COUNT Bloodlust Trackliste:

01. Civil War
02. The Ski Mask Way
03. This Is Why We Ride
04. All Love Is Lost
05. Raining In Blood/Postmortem
06. God, Please Believe Me
07. Walk With Me…
08. Here I Go Again
09. No Lives Matter
10. Bloodlust
11. Black Hoodie

BODY COUNT – Black Hoodie (OFFICIAL VIDEO)

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