Mittwoch, April 24, 2024

Betontod – Schwarzes Blut

Label: Nix Gut
Veröffentlichung: 04/2006

Neulich stolperte ich durch Zufall über die MySpace Seite der Jungs und entsann mich an deren aktuelles Werk, welches bislang noch unbearbeitet bei mir im Regal stand und mir einen lasziv-verruchten Blick mit der unverkennbaren Botschaft „Nimm mich und besprich mich!“ zuwarf. Zugegeben mit einer knapp einjährigen Verspätung, gab ich dem dritten Betontod Album „Schwarzes Blut“ eine Chance.

Das sich Engagement und Einsatz, sowie all das (schwarze) Blut, Schweiß und Tränen auszahlen ist unlängst bekannt. Was wir hier sehen können ist ein herrliches Beispiel dafür, dass beim Nix Gut Label, nicht alles auch gleich „Nix Gut“ sein muss. Betontod sind nach fünf langen Jahren der kreativen Pause, Familiengründung und Proberaumproblematik zurück und präsentieren sich von gleich gebliebener Qualität, die bereits auch bei ihrem Vorgänger „Stoppt uns, wenn ihr könnt“ zu hören war. Mit „gleich gebliebener Qualität“ ist keinesfalls gemeint, dass sich die Herren nicht weiterentwickelt haben, denn das haben sie definitiv, allerdings war mir nach „Stoppt uns, wenn ihr könnt“ schon nicht ganz klar, wie man solch ein geniales Album noch toppen könnte. Die Herren aus Rheinberg sind schon lange keine unbekannte Combo mehr, sondern eine der besseren Punkbands und konnten sich in den vergangenen Jahren u.a. auf dem Force Attack und der Schlachtrufe BRD Tour Gehör verschaffen.

„Schwarzes Blut“ bietet 12 Mal anspruchsvollen Deutschrock mit Punk und Metal-Einflüssen. „Wir sind zu müde für eine Revolution. Können nicht mehr aufstehen.. wir haben lange schon verloren.“ aus Generation X oder „Dass die Welt sich dreht, daran können wir nichts ändern. Doch dein Stillstand hat noch nie etwas bewegt“ sind nur zwei Beispiele dafür, wie uns Betontod die Fernbedienung aus der Hand schlagen und uns ins Hemd treten bis der Gehirnkasten anfängt in die Gänge zu kommen. Songs die an thematischer Vielfalt nicht geizen – sozial- und selbstkritisches gesellt sich zu emotionalen Tiefgang und wird durch ordentliche Pogo- und Trinkhymnen mit ehrbaren Textzeilen wie: „Wir müssen aufhören weniger zu trinken!“ aus „Glück auf“ sauber abgerundet. Nicht zu vergessen, der Titelsong der Scheibe ist als persönliche Abrechnung mit einer Verflossenen zu deuten und ist der Burner schlechthin – ich glaube mehr Wut in einem Song geht nicht! Insgesamt leider viel zu kurz geraten, schafft es die Platte auf eine Gesamtspielzeit von 35 Minuten.

Der Vergleich zu den Böhsen Onkelz, der in vielen anderen Plattenbesprechungen zu lesen war, stellt sich aus meiner Sicht ganz und gar nicht, da Betontod seit je her ihren ganz eigenen Weg gegangen sind und es von daher auch gar nicht nötig haben, im Fahrwasser der Frankfurter zu schwimmen – zumal deren Wellen seit der Auflösung ja auch zu keinem Wellenritt mehr ausreichen. Die Digipak-Variante war auf 2000 Exemplare limitiert und dürfte inzwischen längst vergriffen sein. Die reguläre CD sollte in jedem gut sortierten Plattenladen beim Händler Eures Vertrauens zu bekommen sein.

Wertung: 0=5 Sterne

Pressure Magazine
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