Label: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 2006
Da weilt man schon im schönen Berlin und treibt sich auf dem einen oder anderen Gig rum, immer auf der Suche nach dem lokalen Untergrund, promt schickt Kollege Kubi einen neuen Bandnamen rüber, natürlich mit Homepage, ist ja schließlich 2007. „Beernoise“ nennen sich die vier Herren, die im hiesigen Headquarter-Studio gerade eine Demo mit drei Tracks abgemischt haben. Entstanden ist das Werk in Zusammenarbeit mit Micha von den Anticops. Hören wir uns die drei kurzen Stücke namens „Politik“, „Stupid White Men“ und „We go out“ einmal an. Letzgenannter Song macht schon mal einen solide produzierten Eindruck, scheppert nett aus den Boxen, haut aber nicht unbedingt vom Hocker, dazu kennt man den Stil (der neben zahlreichen Deutsch-Oi-Bands auch nach den jüngst rezensierten „Drop Out Chaos“ klingt, die ja auch aus Berlin kam). „Stupid White Men“ kommt schon ein wenig besser rüber, mehr Melodik, schön gebrüllter Refrain mit Unterstützung der restlichen Combo. Aber immer noch kein Gassenhauer. Bleibt „Politik“. Was erwartet man von einem Song mit einem derartigen Titel? Bingo: Sozialkritik. Prima, dass neben der Glorifizierung der Freizeitgestaltung in Song Nummer eins und dem Abgesang an Faschos im zweiten nun auch noch ein wenig Stimmung gegen die böse Ausbeutergesellschaft gemacht wird. Damit hätten wir die Grundzutaten einer simplen Punk-Platte heutzutage: Staat mies, Nazis raus, Wochenende geil. Fehlt noch ein vierter Track, der sich um Fussball handelt, oder ein fünfter, der zum Kampf gegen die Herren in Grün aufruft. Aber die Demo enthält nur drei sauber gemachte, aber inspirationslose Songs, die man so sicher schon anderswo gehört hat. Aber es soll ja Leute geben, die sowas nicht weiter stört, zudem gibt’s die Scheib für lau, es ist eben ein Erstlingswerk und als solches zu sehen. Hat ja jeder mal klein angefangen und andere kopiert.
Wertung: 0=3 Sterne