Label: Modern Noise
Veröffentlichung: 23.01.2009
„Als hätten Marylin Mansons Halbbruder eine Affäre mit System Of A Downs Tochter – im zerwühlten Bett von Jim Morrison“, so beschreibt apRon-Sänger Thomy Bambuch die Stilrichtung seiner Crosscore-Combo. Und Crosscore selbst ist nichts für Naschkatzen sondern für beinharte Aggrotypen, die sich Glassplitter ins Müsli mischen, um zu spüren, dass sie noch leben.
Okay, nicht ganz so schlimm aber mindestens so laut und aggro klingt das selbstbetitelte Erstlingswerk von apRon. Der Bandname, der das englische Wort für Schürze beschreibt, erhält hier symbolische Bedeutung. „Jeder Mensch bemüht sich um ein sozialverträgliches Selbst. Alle haben Angst, sich zu bekleckern“, erklärt Schlagzeuger Medusa in einem Promoschreiben. „Eine Schürze hilft, bei vielem was wir tun eine weiße Weste zu behalten.“ In diesem metaphorischen Sinn wollen apRon ihrem Publikum das anbieten, was uns soziale Konventionen und Zwänge vorenthalten: Die ebenso rare wie dringend benötigte Möglichkeit den Druck zu regulieren, der uns von außen und von innen bedrängt.
Songs wie „Shadow Clown“ stecken voller Hass, Gewalt, Geschrei und Energiegeladener Aggroeinflüssen und zwingen den Hörer gerade zu auf die Beine, um mit pulsierender Halsschlagader aufgestauter Wut freien Lauf zu lassen. „Violence is our art“ erklärt die Band ihren musikalischen Ansatz. Hier geht es also volles Programm ordentlich zur Sache! – dachte ich zunächst und wurde auch im gleichen Augenblick eines besseren belehrt, da sich die Münchner als deutlich Vielseitiger entpuppten als ich erwartet hatte.
Songs wie „Pure and Real“ oder „El Rio“ sorgen auf einmal für einen deutlichen Kontrast und Kontraste stehen apRon ausgesprochen gut! Denn die genannten Songs verschaffen dem Album die nötige Entspannung, die dem zuvor entstandenen Chaos am Ende doch noch die nötige Ordnung zurück geben – Happy End.
Wertung: 0=4 Sterne