Freitag, März 29, 2024

Aidan Love & Forty Thieves Orkestar – Last Band Standing

Label: Enja / Soulfood
Veröffentlichung: 15.04.2011

Spätestens seit „Disko Partizani“ wissen auch Besucher von Großraum-Diskotheken, was sich hinter Balkan Beats verbirgt. Der Mix aus osteuropäischen Klängen und elektronischen Beats ist damit endgültig im Mainstream angekommen. Für die Bands und Plattenindustrien ist das sehr erfreulich, für Radiohörer und Clubbesucher jedoch oft eine Plage. „Disko, Disko, Partizani“ in Endlosschleife kann auch schnell mal nerven. In diesen Zeiten kommen dann Aidan Love & Forty Thieves Orkestar wie bestellt und verflucht zugleich. Allerdings handelt es sich bei denen nicht um fantasielose Trittbrettfahrer, die sich jetzt noch schnell finanziell bereichern wollen. Die Band hat sich bereits 1994 zunächst als reines Studioprojekt gegründet. In England hat ihr Sound schnell überzeugt und die Band ist gern gesehener Gast auf Festivals wie dem Glastonbury. Für den osteuropäischen Einfluss sorgen die Mitglieder aus Istanbul, den Rest steuert Aidan Love aus England bei. Die Mischung aus Gypsy-, Klezmer- und Bauchtanzmusik trifft auf Hip Hop, Reggae und Elektro-Beats.

 

Diese Elemente verschmelzen auf „Last Band Standing“ zu einem großen Party-Track.  Es rumpelt, scheppert und vibriert an allen Ecken. Besonders überzeugen die Songs „Giza Stomp“ und „Last Band Standing“. Hier bedarf es keinerlei Gesang, allein Blechinstrumente, Klarinetten, Akkordeon und Hip Hop-Beats entführen den Hörer auf eine feuchtfröhliche osteuropäische Hochzeitsnacht. Eher abschreckend wirken hingegen die anfänglichen Klagegesänge bei Songs wie „Dervish Tanz“. Auch die ruhigen Nummern, wie „Bosphorus Blues” oder „Street Charmer“ fallen verglichen zu den energetischen Stücken ab und plätschern nur so vor sich hin. Aidan Love & Forty Thieves Orkestar gelingen mit ihrem neusten Werk keine Überraschungen oder Innovationen. Dafür bekommt der Hörer genau das, was man von guten Balkan Beats erwartet: energische Tanzrhythmen und schöne Melodien. Und wie bei Disko Partizani kann das auf Dauer nerven, aber an vielen Abenden auch einfach nur Spaß machen.

 

Review von Jill Wagner

Wertung: 0=4 Sterne

Pressure Magazine
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