Against me! aus Florida, veröffentlichen in diesen Tagen ihr neues Werk mit dem Titel „White Crosses“. Die Band liefert somit nach ihrem Album „New Wave“ den Nachfolger auf dem Majorlabel Warner Music und verlassen somit das Fahrwasser des NoFx -Labels Fat Wreck, um neue Ufer zu beschreiten.
Die Erwartungen an Tom Gabel, Andrew Seward, James Bowman und Neu-Schlagzeuger George Rebelo sind selbstverständlich hoch gesteckt, denn das mittlerweile fünfte Album „White Crosses“ wird bereits im Vorfeld sehr emotional von ihren Fans diskutiert. Ob die Rebellion gegen das Establishment auch trotz ihres Erfolgskurses ernst zu nehmen ist, wird somit wohl die Zukunft zeigen.
Herausgekommen ist ein erstaunlich gutes Punkrock-Meisterwerk, dass ordentlich kickt und mit einer ganzen Reihe Hymnen aufwarten kann.
Die Texte sind wie gewohnt kritisch-politisch und werden untermalt von eingängigen Melodien, die nicht selten in großspurigen Mitsingchören enden.
Songs wie „Suffocation“, „Rapid Decompression“, „High Pressure Low“ oder „We’re Breakin Up“ gehen leicht in Ohr und sind erstklassig produziert. Selbst die neue Single mit dem selbstreflektierenden Titel „I Was A Teenage Anarchist“ lädt zum euphorischen mitsingen ein. Allerdings klingt dieser Song wiederum so aalglatt, dass zu befürchten ist, dass er schon bald in „rock-fokussierten“ Radiosendern tot gespielt werden könnte.
Produziert wurde das Album abermals von dem legendären Butch Vig, der auch schon bei Künstlern wie Nirvana, Garbage oder den Smashing Pumpkins erfolgreich Hand anlegte. Ohne Bedenken, kann man der Band attestieren, dass sie spätestens mit „White Crosses“ endgültig im Pop-Punkrockhimmel angelangt ist.
Großartig ist auch das neue Video zur Single-Veröffentlichung, welches Sänger Tom Gabel auf der Flucht vor einem US-Cop zeigt und so in Systemkritisch-gewohnter Weise den Song künstlerisch unterstreicht.
Auf Tour sind Tom Gabel und die Jungs ebenfalls und werden ihre größeren Shows mit keiner geringeren Band als mit Billy Talent spielen, was ihnen mit Sicherheit noch den ein oder anderen Fan bescheren wird.
Review von Marcus Berg