Label: People Like You
Veröffentlichung: 15.09.2006
The District brachten 2004 mit „Don’t mess with the Hard Punx“ ein kleines Juwel heraus. Das Album der Bochumer Kapelle um Sänger Marc Ader (auch The Revolvers) und Gitarrist Pascal Briggs (ehemals Public Toys), beschallte unser Auto einen kompletten Sommer unzählige Stunden auf den Fahrten zu den Festival-Ackern dieser Republik und darüber hinaus. Die Karre hat inzwischen den Geist aufgegeben, so wie auch The District.
Dafür hat sich aus deren Resten und denen der ebenfalls aufgelösten Revolvers das Nachfolgeprojekt 2nd District formiert. Anfang des Jahres gab es bereits ein Lebenszeichen in Form einer Single – Nun folgt mit „Emotional Suicide“ das erste Album auf People Like You Records. Und obwohl Songwriter Briggs nicht mehr mit an Bord ist, knüpfen die neuen Sachen da an, wo nach der „Don’t mess…“ erstmal Schluss war. Das liegt natürlich nicht zuletzt an Marc Aders unverwechselbarem Gesang, der auch den Sound von 2nd District stark mitbestimmt.
Die Musik dazu hat sich ebenso nicht großartig geändert: rock’n’roll-lastiger 77er-Punkrock, der stellenweise an 999 oder die Buzzcocks erinnert. Auch auf „Emotional Suicide“ wechselt die Band zwischen druckvollen Nummern und langsameren Stücken hin und her, ist dabei nicht mehr ganz so abwechslungsreich und frisch wie noch 2004 – aber dennoch nie langweilig.
Von den zwölf Songs der Platte sind zwei Coverversionen („Stuck on you“ von Wayne/Jayne County und „I think of her“ von den Forgotten Rebels), zwei Tracks gab es schon auf der letzten Single zu hören („19th Soldier“ und „Young & Disorderly“). Als Anspieltipps lassen sich vor allem die weniger schnellen Songs wie „Emotional Suicide“, „Young & Disorderly“ und „Death of a Working Man“ nennen. Bei der Aufmachung der Vinyl-Version hat sich People like You wie immer nicht lumpen lassen: Bedrucktes Innersleeve und die ersten 500 Exemplare in rotem Vinyl.
Fazit: „Emotional Suicide“ kommt insgesamt nicht ganz so originell daher wie „Don’t mess…“, dennoch spielen 2nd District mit ihrem Album in der ersten Punkrock-Liga ziemlich weit oben mit.
Wertung: 0=4 Sterne