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Los Angeles ist die Stadt der Stars und Trendsetter – Die PRESSURE-Trendscouts machten dort das junge Modelabel JUNKER DESIGNS ausfindig, das sich vom Glamour und Lifestyle der Stadt zu neuen Trends inspirieren ließ und neuartige Rock’n’Roll Fashion für echte Rockstars in ehrlicher Handarbeit herstellt.

Am 15. Dezember 2011 könnt Ihr die beiden Trendsetter in Berlin persönlich kennenlernen, denn dort werden JUNKER DESIGNS ihre Kleidungsstücke in Form einer Fashion Show im White Trash Fast Food Restaurant vorstellen.

Wir fanden das Thema so außergewöhnlich spannend, dass wir die Modeschöpfer Tod und Giuliana zum Interview einluden.

Hallo Tod und Giuliana, seid doch bitte so nett und stellt euch unseren Lesern des Pressure Magazine vor.
Tod: Hey mein Name ist Tod, ich bin in Texas aufgewachsen und beschäftige mich seit der High School mit der Herstellung von Klamotten und sagen wir mal „individuellen Grafiken“. Ich habe früher in einer Punkband namens „Die Fast“ gesungen, daher kam mir auch die Idee, dass sich Musik und Mode hervorragend miteinander kombinieren lässt.

Giuliana: Hi, ich bin Giuliana und stelle Kleidungsstücke her. Ich mache zusammen mit Tod Junker Designs und treibe damit meine Eltern in den Wahnsinn, da ich keinem gewöhnlichen Job nachgehe…

Wie kamt Ihr auf die Idee nicht nur Klamotten zu entwickeln sondern auch Ihre eigene Modelinie auf den Markt zu kommen?
Nun, damals in der Grundschule habe ich meine Hausaufgaben in den Schulheften gerne mit Zeichnungen verziert und pausenlos darin herumgemalt … als ich dafür Ärger bekam, beschloss ich einfach auf den Klamotten weiterzumachen, die ich an mir trug. Ich verkleidete mich auch schon immer gerne mal als Mumie oder Tarzan und tobte durch meine Nachbarschaft.
In der High School war ich absoluter Fan von Bands wie den Ramones und The Dead Boys, KISS, Lords Of The New Church, New York Dolls und Hanoi Rocks. Ich schaute mir an, wie sich diese Bands anzogen und fing damit an, diese Bands so einzukleiden, wie ich es wollte. In Texas gab es sowieso nicht so viele interessante Klamotten, also machte ich das Beste daraus.

Ich bemalte Jacken für Freunde und erstellte maßgeschneiderte Klamotten mit Patches und coolen Bemalungen.

Als mein frühere Punk-Band „Spunk“ zerbrach, zog ich aus Langeweile nach Los Angeles und traf dort ein Mädchen, das mir beibrachte, wie man richtig näht und wie man Leder oder anderen Stoffen verarbeitet. Ich wollte mir zu allererst eine coole Lederhose und eine Weste herstellen und sie zeigte mir, wie man die Sachen näht. Von diesem Zeitpunkt an, stellte ich zunächst Westen her, einfach weil mir Spaß machte. Eine davon sah Lenny Kravitz an mir, befand sie für cool und kaufte sie mir direkt ab. Kurzum, so hat alles begonnen!

Damals hatte ich einen echt beschissenen Job als Siebdrucker, aber ich machte nebenher weiter mit dem nähen. Ich schnappte mir alte Stoffreste aus den Restetonnen und ging auf Flohmärkte um dort nach alten Jacken und interessanten Accessoires zu suchen aus denen sich noch ein ausgefallenes Kleidungsstück machen lässt. Im Ernst, die Liebe zur Musik und zu Science-Fiction-Filmen brachte mich dazu schließlich meine eigenen Kleider herzustellen.

Giuliana: Ich stelle Kleidung seit meiner College-Zeit her. Anfangs war ich mir natürlich nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung sein würde, um davon leben zu können. Aber es brachte mir auf jeden Fall mehr Geld ein, als die Barkeeper Jobs und hielt mich auch davon ab, irgendeine Idiotenarbeit für einen Vorgesetzten machen zu müssen. Auch wenn es hin und wieder sehr stressig ist und sehr viel Zeit für unsere Arbeit drauf geht, lohnt es sich auf jeden Fall allein schon dadurch, dass wir tun und lassen können, was wir wollen und jede Menge Spaß dabei habe.

Wodurch unterscheidet sich eure Kleidung von anderer Designerware?
Nun, ich denke es gibt einige Unterschiede.

Tod: Bei Junker verwenden wir etwa 80 Prozent recyceltes Material – nicht aus gesellschaftlichen Interessen oder weil wir Hippies sind, sondern weil wir damals kein Geld hatten, um uns die Stoffe zu kaufen. Also nahmen wir einfach die Klamotten, die wir bekamen und getragene Kleidung bringt ja an sich schon eine ganz eigene Geschichte mit sich – Wir lieben diese Geschichten.

Wir haben beide keinen Mode-Background und haben auch keine klassischen Ausbildung dieser Art absolviert. Wir haben uns das alles selbst beigebracht und arbeiten nicht nach Vorgaben oder Regeln. Daher interessiert es uns auch nicht, was in der Branche als richtig oder falsch angesehen wird. Wenn wir etwas cool finden, setzen wir es einfach um.

Ich habe einen außergewöhnlichen Bezug zu Monstern und allem was mit Krieg und Science Fiction zu tun hat. Ich neige dazu, sehr häufig Monster und Schädel zu malen oder alte Kriegsbilder aus Geschichtsbüchern einzuscannen und sie auf meine Art künstlerisch zu verfremden und auf die Stoffe zu drucken. Ich mag es mich an ausdrucksstarken Grafiken zu versuchen, neue Stoffe und Muster zu entdecken.

Giuliana: Ich denke, wir geben den Klamotten eine eigene Geschichte, die die Leute ihnen aus zeitlichen Gründen oft nicht geben können. Wir möchten, dass sich unsere Kleidung so anfühlt, als ob sie für deinen Körper gemacht wurde und das repräsentiert, wer du wirklich bist.

Du kannst, in einem „Affliction“ T-Shirt herumlaufen, wie 10.000 andere Idioten oder ein einzigartiges Teil von uns, was dich zu etwas Besonderem macht.

 

Wen wollt ihr mit euren Produkten in erster Linie ansprechen?
Tod: Menschen, die ein Interesse an Kunst, Mode und Musik haben. All diese Bestandteile werden in unseren Designs in verschiedenen Ausprägungen dargestellt. Ich denke, wir haben im Bereich „over the top rock and roll“ mit unseren außergewöhnlichen Sachen inzwischen recht gut für Bekanntheit gesorgt. Allerdings ist das nicht der einzige Bereich den wir damit ansprechen wollen. Deine Mutter, dein Vater, dein Bruder oder Schwester kann unsere Lederjacken, T-Shirts oder Hosen tragen. Einfach jeder, der noch echte Handarbeit zu schätzen weiß, ist herzlich eingeladen ein Kleidungsstück von „Junker“ zu tragen. Unsere Ware kommt nicht aus irgendwelchen Fabriken im Nirgendwo … Sie kommen aus dem Herzen von Los Angeles und sind von uns mit unseren schmutzigen Pfoten in liebevoller Detailarbeit hergestellt worden.

Giuliana: Menschen, die selbstbewusst durchs Leben gehen, stilvoll auftreten wollen und keine Scheu haben, mit unserer Mode eine Menge Aufmerksamkeit zu erregen.

In den USA gibt es bereits einige bekannten Persönlichkeiten, die sich als wahre Junker-Fans bekannt haben. Was glaubt ihr ist der Grund dafür?
Tod: In Los Angeles schlug „Junker“ ein, wie eine Bombe, denn unsere Mode traf den Puls der Zeit in einer Stadt, die ohnehin keine Grenzen kennt. „Junker“ ist laut, schrill und chaotisch. Ich denke, Entertainer, vor allem Rocker und Punks lieben unser Zeug, weil es nichts Vergleichbares in Sachen Mode gibt. In den Jahren um 2000/2001, wollten Modeläden unsere Klamotten nicht verkaufen und sagten, dass: „sie schäbig aussehen“ … „sie schmutzig aussehen“ … eine andere sagte sogar „sie sehen aus, wie die Kleidung eines Drogenjunkies“.

Ein Ladenbesitzer hat sogar versucht uns zu erzählen, dass Rock & Roll tot sei. Dem Typen haben wir gesagt, dass er sich verpissen soll … Ich meine, schaut euch doch mal um, jeder kann doch sehen, wie angesagt Bands, wie Motley Crue und Aerosmith noch heute sind? Sie sind einfach gigantisch!

Genau diese Typen stehen in einem engen Bezug zu unserer Arbeit … sie haben dieses unbändige / hässliche/ unangepasste Auftreten … jeder liebt das … jeder würde gerne eines dieser wilden Tiere reiten.

Giuliana: Wir machen Mode für Darsteller, und Kleidung die so ist, wie sie sein muss, um Spektakulär zu sein, damit man nicht wie jeder Andere auf der Straße aussieht. Die visuelle Sprache in unserer Mode ist sehr wichtig, wenn du versucht in einer Image-geprägten Gesellschaft, marktfähig zu bleiben.

Habt Ihr die Absicht mit „Junker Design“ auch in Deutschland weitere Abnehmer zu finden?
Wir freuen uns sehr, nach Deutschland zu kommen, um zu sehen, welche Geschäfte sich für unsere speziellen Sachen eignen. Einen Shop in Berlin zu finden, wäre für uns ideal. Wir erhoffen uns dort am 15. Dezember viele Ladenbesitzer zu treffen und laden alle ein, zu unserer Modenschau in das White Trash Fast Food Restaurant zu kommen, wo wir unsere neue Kollektion vorstellen werden.

Außerdem arbeiten wir auch an unserer neuen Website und einem neuen Online-Shop. In der Zwischenzeit nehmen wir weiterhin gerne kundenspezifische Aufträge per E-Mail an. Die individuellen Anfragen machen wir weiterhin mit großer Vorliebe.
Ich würde nicht sagen, dass wir unbedingt in Deutschland an Bekanntheit gewinnen müssen. Wir sind unter vielen Künstlern auf der ganzen Welt bekannt: The Vamps aus Japan, Dexi Corp aus Frankreich, 69Eyes aus Finnland, Tokio Hotel aus Berlin, Dimmu Borgir aus Norwegen und viele weitere tragen bereits Anfertigungen von uns auf ihren Shows.

Unser größter Wunsch ist es, mehr Akzeptanz und Anerkennung für unsere Arbeit von der allgemeinen Bevölkerung zu erhalten.

  

Ich habe die Junker Logos schon auf meine Klamotten gemalt, als ich ein Teenager war. Und nun habe ich das Privileg, dieses Logos an den Klamotten der größten Musiker und Schauspielern der Welt zu sehen. Als Künstler wache ich jeden Morgen auf und denke daran, das Junker Logo mit etwas einzigartigem, dreckig, sexy oder lautem in Verbindung zu bringen. Als Geschäftsmann bin ich dadurch angetrieben die Gelegenheiten zu finden, das Baby weiterhin flächendeckend auf die Straße zu bringen.

Vielen Dank Giuliana und Tod, die letzten Worte gehören euch.
Tod: Ich kann es kaum abwarten, die Menschen in Deutschland kennenzulernen! Vergiss nicht deine Mom zu umarmen und ihr sagen, dass du sie liebst .. und sorge bitte dafür, dass sie den Duft deiner Junker Lederjacke und dem stinkenden T-Shirt riechen kann, wenn du das tust!

Giuliana: Wir hoffen, dass viele Leute am 15. Dezember nach Berlin kommen und an unserer verrückten Mode Show teilnehmen werden. Es ist immer schön, neue Leute kennenzulernen und sie mit unseren Dingen zu begeistern, die wir so sehr lieben.

Vielen Dank für eure Zeit und weiterhin viel Erfolg im Modegeschäft!

Interview von Marcus Berg im Dezember 2011

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Mehr zum Thema:

English Version: Junker Designs – Young designers in the fall flight to Germany

Offizielle Homepage: www.junkerdesigns.com

Junker Design bei facebook: www.facebook.com/junkerdesigns

Fotos: Junker Designs

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