Seit über 50 Jahren steht der Name AC/DC weltweit für kompromisslosen Hard Rock. In der ausverkauften Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena erlebten wir die Rock-Giganten.
Die Band, gegründet 1973 von den Brüdern Angus und Malcolm Young, hat mit Songs wie „Highway to Hell“, „Back in Black“ und „Thunderstruck“ Musikgeschichte geschrieben. Auch nach all den Jahrzehnten sind die Australier ein Garant für schweißtreibende Rockshows. Ihre aktuelle „Power Up“-Welttournee, benannt nach ihrem 2020 erschienenen Album, führt die Rocklegenden erneut auf die größten Bühnen der Welt – und zeigt eindrucksvoll, dass sie trotz fortgeschrittenen Alters nichts von ihrer Energie verloren haben.
Wer am 08.07.2025 gemütlich durch die Düsseldorfer Altstadt schlenderte, dem war wahrscheinlich nicht zu übersehen, wer am Abend in der Stadt die Hells Bells einläutete.
Überall Rockfans in AC/DC-Kutten. Ja, wenn der 70-jährige Angus Young, Grand Master des Hard-Rock, ruft, dann folgen die Fans zu Tausenden – und das zu Recht.
Um 19.00 Uhr begann die amerikanische Rockband The Pretty Reckless mit ihrem 45-minütigen, energiegeladenen Auftritt.
Pünktlich um 20:30 Uhr ging es dann endlich los.
Als AC/DC auf die Bühne kamen, wurde es erst mal laut. Wahnsinnig laut. Ohrenklingelnd laut. Wie ein Gewitter, wie ein Sound-Sturm kam es über die Menge in der ausverkauften Düsseldorfer Arena, als sie mit „If You Want Blood (You’ve Got It)“ loslegten.
Vom ersten Takt an war die Menge am Toben. Unglaublich, was sie von da an für eine Energie auf die Bühne brachten.
Die Massen sangen natürlich – oder besser gesagt: schrien – jede Textzeile aus vollen Röhren mit.

Angus Young tat, was er immer schon getan hat: Er läuft, er springt, er bewegt sich in seiner unnachahmlichen Weise über die Bühne. Immer noch in der britischen Schuluniform, die seit Jahrzehnten sein Markenzeichen ist – nur das Haar ist mittlerweile schneeweiß.
Brian Johnson, Sänger von AC/DC, ist sein Alter (77) stimmlich doch schon etwas anzumerken, aber Brian Johnson gibt alles, schindet sich und steht zu sich. Das ist rau, das ist Rock ’n’ Roll – und das ist vor allem ehrlich und echt.
Die Setlist war ein Fest für Fans der Klassiker: „Thunderstruck“, „Highway to Hell“, „Hells Bells“ und „Back in Black“ wurden fanatisch gefeiert. Aus dem aktuellen Album „Power Up“ (so auch der Name ihrer Welttournee) waren lediglich „Demon Fire“ und „Shot in the Dark“ vertreten, was die Fans nicht störte – die zeitlosen Hymnen standen klar im Fokus.
Natürlich ließ es sich Angus nicht nehmen, sein 20-minütiges Gitarrensolo bei „Let There Be Rock“ zu spielen. So tat er es schon immer – und so wird er es auch bis zum Ende seiner Tage tun.

Zwischen den Songs stand die Band gemeinsam am Schlagzeugpodest und machte eine kurze Verschnaufpause – und es passierte auch mal eine Minute gar nichts. Das ist extrem sympathisch. Kaum blutleere Ansagen, kaum Animation, auch keine übertriebenen Effekte – bis natürlich auf die Kanonenschüsse am Ende bei „For Those About to Rock“ und die dicke Glocke, die bei „Hells Bells“ von der Bühne schwebt. Ansonsten spielte da einfach eine geile Rockband größtenteils uralte Songs und verzichtete auf jeden Heckmeck drumherum. Und genau das ist es, was die Fans von ihren Helden sehen wollten.
AC/DC können auch noch nach 50 Jahren für eine Spieldauer von über zwei Stunden rocken und das Publikum begeistern. Die meisten Zuschauer in der ausverkauften Merkur Spiel-Arena dürften einen sehr zufriedenen Heimweg angetreten haben. Natürlich kann man in so einer großen Arena den Sound nicht optimal bei jedem im Publikum anbringen. Ich kann von meiner Seite nur behaupten, dass es echt fett war.

Wahrscheinlich war es auch das letzte Mal, dass die Herren von AC/DC hier zu sehen waren. Ich persönlich könnte Angus Young stundenlang zuschauen. Wenn ich mit 70 Jahren nur halb so fit bin wie dieser kleine alte Gitarrengott, dann hab ich alles richtig gemacht. Mein Highlight war „Shoot to Thrill“ und „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“.
Danke an Marcus vom Pressure Magazine und an MAMA CONCERTS.
Bericht von Simone Knoop mit Konzertfotos von Tilo Klein.
Setlist – AC/DC am 08.07.2025 in Düsseldorf
If You Want Blood (You’ve Got It).
Back In Black
Demon Fire
Shot Down In Flames
Thunderstruck
Have A Drink On Me
Hells Bells
Shot In The Dark
Stiff Upper Lip
Highway To Hell
Shoot To Thrill
Sin City
Hell Ain’t A Bad Place To Be
Dirty Deeds Done Dirt Cheap
High Voltage
Riff Raff
You Shook Me All Night Long
Whole Lotta Rosie
Let There Be Rock
T.N.T.
For Those About To Rock (We Salute You)


































