Mannheim meets Metallica

Heiß, laut und reichlich energiegeladen„, so lässt sich wohl am ehesten in Worte fassen was sich vergangenen Sonntag rund um das Maimarktgelände in Mannheim abspielte. Zum Finale der Metallica WorldWired-Tour, zogen Metallica nochmal alle Register der Heavy-Metal Schmiede. Zusammen mit den Supportacts Bokassa, Ghost und rund 60.000 Metalheads, stürzten sich James Hetfield und Co. noch einmal ins Gefecht und ließen dabei kein Shirt trocken.

Harte Jungs erfordern schweres Geschütz

Bei ihren Shows überlassen Metallica längst nichts mehr dem Zufall, keine Kompromisse auch bei der Bühnengestaltung. Die schon fast ein wenig respekteinflößend wirkende Mega-Stage, erstreckte sich in ihren beeindruckenden Ausmaßen am Horizont des Open Air Geländes. 5 gigantische LED-Screens ließen selbst in den hintersten Rängen dem Auge kein Detail entgehen. Groß, größer, Metallica und immer noch eine Schippe drauf.

Bei der Wahl der Supportacts war Frontman James Hetfield wohl nicht ganz unbeteiligt. Als bekennender Fan der Band Ghost, setze er sein Vetorecht ein und holte die schwedischen Okult-Rocker kurzerhand mit an Board.

Geisterstunde am helllichten Tag

Währendesssen sich die Norweger von Bokassa mit solidem „Stoner Punk“ am Publikum austobten, stimmten sich Backstage bereits Cardinal Copia und seine nameless Ghouls von Ghost auf ihr bevorstehendes Heavy Metall Ritual ein. Zwischen kathedralischen Kulissen und tief stehender Sonne führte die Band in theatralischer Excellence das Event auf die nächste Ebene.

Stage-time für Metallica

AC/DCs “Long way to the Top“ jagt durch die Lautsprecher des PA-Systems und hielt während der Umbauphase ungeduldige Fans bei Laune. Nur noch wenige Minuten trennten die Ruhe vom Sturm als um 20:45 Uhr kurze Stille auf dem Maimarktgelände einhielt. Szenen aus dem Clint Eastwood Western-KlassikerZwei glorreiche Halunken“ auf der Leinwand untermalten visuell das legendäre Intro „Ecstasy of Gold“. Schlagzeuger Lars Ulrich verschaffte sich Platz an den Drums und setze mit peitschenden Schlagstöcken den Startschuss zu „hardwired to self destruct“
James Hetfield, Gitarrist Kirk Hammett & Bassist Robert Trujillo folgten dem Aufruf und es ging direkt knallhart zu Sache.

Das alles und noch viel mehr…

Eines der Highlights und mittlerweile fester Bestandteil der Tour: Der Überraschungssong (Doodle) von Rob & Kirk. Während sie in Köln zuletzt noch Viva Colonina von den Höhnern zur Hard & Heavy Version transformierten, trumpften Metallica für das Mannheimer Publikum mit einem ganz besonderem Schmuckstück auf. Rio Reisers KulthymneKönig von Deutschland“ in ungewohnt metallischer Härte wurde von den Fans schon fast lauter mitgegröhlt als die eigenen Songs.

Knapp 3 Stunden lang bedienten sich Metallica nach allen Regeln der Kunst an ihrem Repertoire aus knapp 40 Jahren Bandgeschichte. Begleitetet von Lasershow, Flammenwerfer, Feuerwerk und beeindruckenden Visuals, besiegelten die unangefochtenen Metal-Legenden das Ende ihrer Europa-Tournee.

© Text & Bild by Mario Schickel Stage Shots | Pressure Magazine

Setlist:

The Ecstasy of Gold
Hardwired Intro
Hardwired
The Memory Remains
The Four Horsemen
The God that Failed
The Unforgiven
Confusion
Moth Into Flame
Sad but True
The Outlaw Torn
St. Anger
‚König von Deutschland‘ (Rob & Kirk)
One
Master of Puppets
For Whom the Bell Tolls
Creeping Death
Seek & Destroy

Zugabe:

Spit Out the Bone
Nothing Else Matters
Enter Sandman

Ein Interview mit dem Fotograf Mario Schickel lest ihr auf Konzertfotos.app – der Foto-Community für Konzertfotografen