Das legendäre Full Force Festival fand in seiner 26. Auflage am 28. Juni in Ferropolis (Gräfenhainichen, Sachsen-Anhalt) statt. Reporterin Heike „Mizzon“ Mackenbach war zusammen mit Tilo Klein vor Ort und haben uns einen wundervollen Fotobericht mitgebracht.

Sommer, Sonne, Sonnenschein – es wird heiss baby

Yippi yay yeah, es ist wieder soweit, Schlafsack, T-Shirt undSocken eingepackt, es ist Festivalzeit. 

Für´s diesjährige Full Force kommt noch Badehose/Bikini dazu, denn es ist Sonne, Sonne und nochmals Sonne gemeldet. Hm, klingt nach Hitzeschlacht, naja, schauen wir mal. 

Und überhaupt sind wir gespannt, was uns neben dem ordentlich fetten Metal-Beat noch so erwartet. Schliesslich hat es Änderungen gegeben, das Full Force läuft unter neuem Veranstalter. 

Mit einer Mischung aus Neugierde und Skepsis geht’s also auf nach Ferropolis, der Stadt aus Eisen. Anreise gut, shake hands with friends, Stellplatz gesucht, Zelt, Party- und Chillzone aufgebaut, und dazu ein kühles Bier. Ach, wie ist das Leben schön! 🙂

Jetzt aber zackig, wir sind ja nicht zum Schwatzen hier, sondern auch oder insbesondere, wegen der Musik. Also hopp, Sonnenbrille, Geld und noch ein Wegebier geschnappt. Auf geht’s!!! Mit dem Shuttle-Bus oder zu Fuss? Na zu Fuss, wir sind ja noch fit und ausgeruht und auf dem 20-minütigem Weg kann man ein paar erste Eindrücke sammeln, mit Leuten schwatzen und schauen was im Allgemeinen so los ist.

Und schon ist´s geschafft, Eingangskontrolle effizient und zügig, und yeah, wir sind drin in der Eisenarena. Das Herz hüpft freudig mit den ersten Beats, die uns aus dem Hardbowl begrüssend entgegendröhnen. Yes man, that´s what we need and what we are here for! Aber halt, noch flink einen Blick auf´s Merchandise geworfen, bevor wir uns nun endgültig ins Musikvergnügen stürzen. 

With Full Force 2019 Foto: Tilo Klein
Full Force 2019 Foto: Tilo Klein

Tag Eins – Freitag

Als Opener nehmen sich die Jungs von GrooVenoM und Landmvrks die Aufgabe des Hardbowl Warm-Ups an, bevor dann Bleeding Through und Any Given Day ihren Metalcore-Reigen auf der Mainstage eröffnen, während Wolfheart und Black Peaks auf der Seebühne den Sonnenbadern den Sand unter den Füßen wegblasen.

Yep, wir sind mittendrin im schönsten Metal-Festival-Himmel. Einfach herrlich und wunderbar, wir sind angekommen und allerbester Laune!

Im Hinterkopf sinnieren wir über die Neuerungen der Anordnung vom Gelände, ist es besser schlechter, gleich? «Mad Max», die Main Stage, hat jetzt exklusiv das kompletteInnfield Areal, das Hardbowl ist gleich hinter dem Einlass, und abgerundet wird das Ganze von «Medusa», der Seebühne, mit Badeanschluss, Erdbeerbowle und Waldkino. 
Die vorher eher kompakte Anordnung ist etwas luftiger und weitläufiger geworden. Das heisst weitere Wege und manchmal wirkt der Innenraum fast etwas zu gross für die Anzahl der Leute. 
Dafür gibt’s viele neue Nettigkeiten, wie z.B. die grossenDiskokugeln, die den kolossalen Kränen einen verspielten Kontrast geben, eine «Freiluftdusche» die für willkommene Abkühlung und Erfrischung sorgt, einen definitiv besser organisierten Shuttleservice zwischen Festivalgelände und Zeltplatz, Badebetrieb teilweise mit Bademeister, und dazu eine aufwändigere Licht- und Nebelshow an den Kränen.

Aber das sind ja nur Details für die Wohlfühlatmosphäre, wichtig ist die Musik, und da werden mit While She Sleeps, Sick of it All und Napalm Death schon mal ganz klare Metal-/ Hardcore Statements gesetzt, abgerundet mit einer Prise Sondaschule Skapunk. Hoch die Hände und abgefeiert, es darf getanzt werden!!!

Zu Amenra auf der „Medusa“ braucht man nicht viel zu sagen, weil «einfach nur geil»!. Behemoth heizen auf der Main Stage mit Nebelstrahlen und gut Feuer ein, während am Strand zu Cannibal Corpse kraftvoll die Haare im Kreis geschwungenwerden. Ja man, das geht!!! 

Zwischendurch noch ein Gläschen von dieser verdammt leckeren Erdbeerbowle geschnappt, Vitaminschub inklusive :).

In grosser Vorfreude und schwelgend in Erinnerungen ans Konzert vom letzten Jahr, strömen wir mit der Crowd zur Mainstage. Parkway Drive ist der heutige Headliner. Der Sound ist fett und Winston McCall und Co. geben sich ordentlich Mühe die Stage mit full power zu rocken. Aber irgendwie will der Funke nicht so richtig springen. Hm, seltsam und ein bisschen schade. Naja, wir wissen ja, dass sie es eigentlich können. 

Ab geht’s zur Knüppelnacht ins Hardbowl. Batushka inszenieren die Bühne mit priesterhaftem Gesangsgebet im russisch-orthodoxen Style. Danach geben Carach Angren mit ihrem Symphonic Black Metal und Ultha mit düster schwarzem Black Metal ihr Full Force Debut. Jawoll, das wardoch nochmal gut und ein perfekter Abschluss für den ersten Abend im Eisenland!!!

Natürlich gibt´s noch eine Afterparty am Zelt, mit alten und neuen Freunden, Nachbarn, Bekanntschaften und wer sonst noch so zufällig vorbeikommt. Es wird fleissig an den Getränkebeständen gearbeitet und der Festivaltag ausgewertet. Das war doch schon mal sehr gelungen. Danke und Gute Nacht 🙂

Tag Zwei  Samstag

Gut ausgeschlafen und mit mehr oder weniger Katerbesuch, recken und strecken wir uns in den neuen Tag. Vom blitzeblauen Himmel scheint uns die Sonne auf den Bauch, d.h. Sonnenbrille auf und gut mit Sonnenschutz eingecremt (igitt, nützt nichts, muss sein, auch wenn man Sonnencremen hasst). So chillen wir uns durch den Vormittag, schwatzen und lachen und studieren das Programm für den Tag. 

Für die frühen Vögel startet der Hard-/Metalcore-Reigen im Hardbowl mit Malevolence und Crystal Lake. Schon mal vorsichtig die Rockhand in den Zelthimmel gestreckt und leichtes Bewegen lockert die Muskeln. 

Am Nachmittag eröffnen dann Annisokay und Crowbar die Mad Max Mainstage, und Harakiri for the Sky und Infected Rain liefern auf der Medusa Seebühne den Strandfreunden ordentlichen Metalbeat als Begleitmusik zur Schwimmsession im See. 

Gut aufgewärmt begeben wir uns in den Abend. Tatiana von Jinjer zeigt auf beeindruckende Weise ihre kraftvolle und energiegeladene Metalcore Frauenpower. Alter man, das macht echt wach und reisst mit. Absoluter Hammer!

Anschliessend geht’s zur Spassrunde mit Knorkator. Stumpen betritt als neongrünes Rumpelstilzchen die Mainstage, um dann in altgewohnter Manier mit allerlei Faxen, wie z.B. einer explodierten Kirschtorte, die Crowd zum fröhlichen Tanz zu bewegen. 

Terror bringt derweil das Zelt zum Überkochen und Zeal & Ardor fegen mit ihrem Black Music Metal-Mix das letzte Sandkörnchen von der Medusa. 

Yes man, lets rock! Voller Spannung versammelt sich die Crowd vor der Mainstage. Die Queen des Death Metal gibt sich die Ehre. Arch Enemy steht auf dem Programm. 
Alissa ist die schwarze Göttin der Nacht. Mit ihrer gewaltigen Stimme lässt sie den Kessel beben und rockt den Laden derart fett, dass es kein Halten mehr gibt. Mit Mosh Pit, Circle Pit und hochgereckten Fäusten antwortet die Crowd auf diese ultrafette Show voll purer Energie und Power, begleitet von ordentlichem Flammengewitter. 

Man ist das geil!!! Thank you fucking very much! Danke. 

Zum Runterkommen, oder noch einem letzten Aufdrehen,geht’s zum Saturday Night Fever mit Kadavar und Orange Goblin ins Hardbowl. Noch mal richtig ausgetobt und zwei, drei Mexikaner als «Schnaps-Dessert» eingenommen. Hahaha, das tut gut 🙂

Zur Tagesauswertung in die Party Area auf dem Campingplatz oder vielleicht auch ganz traditionell zum Tequila Bus. Schön, dass es euch noch gibt 🙂

Tag Drei – Sonntag

Puuhh, der Planet brennt. Es fühlt sich an als ob einem einRiesenföhn auf stärkster Stufe ins Gesicht bläst. Trockener, heisser Wind fegt über das Gelände. Jedes noch so kleine Fitzelchen Schatten wird genutzt, und wenn man selbst keinen Schatten hat, dann geht’s eben zu Nachbars. Alternativ wird Badehose/Bikini geschnappt und ab in den See, mit oder ohne Einhorn. 38°C im Schatten sind echt fett (wobei allemal besser als 15°C und Nieselregen 🙂

Wir sind ja aber nicht aus Zitroneneis und schmelzen so einfach vor uns hin. Auf geht’s in die Festivalzone, denn auch heute gibt es wieder ordentlich auf die Ohren!

Ignite verleiten trotz Hitze ein paar Leute zum Circle Pit. Im locker gefüllten Hardbowl röhrt James Pligge von Harms Waymit einer harten und kompromisslosen Hardcore-Metal-Mischung seine Statements in die Crowd. Der Beifall ist zwar eher verhalten, aber das ist eher der stickig-heissen Luft als der Performance zuzuschreiben. 

Raus aus dem Zelt, der Asphalt glüht, und es fühlt sich an als würde man auf einer heissen Herdplatte sitzen. Doch es wird sich gut um die Festivalbesucher gekümmert. Freiluftduschen, Sprenkler, Gartenschlauchspritzen und Wassertrinkstationen helfen durch den Nachmittag. 

Zu Whitechapel finden sich schon ein paar mehr Leute vor der Mainstage ein, die sich trotz sengender Hitze dieses Deathmetal Erlebnis auf gar keinen Fall entgehen lassen wollen. 

Der sympathische Typ von Bad Omens, Noah Sebastian, bringt mit seinem energiegeladenen Beat und ordentlichem Zappelrythmus Bewegung ins Hardbowl. Und zu Beartooth ist die Mad Max Arena schon wieder gut gefüllt. 

Lamb of God eröffnet wie ein tanzender Derwisch mit wildem Headbangen und viel Sprungkraft die Abendsession. Der Mob tobt und ist hell begeistert. Schatten und Abendfrische gibt’s jetzt auch, dazu ein gut gekühltes Getränk in der Hand. Aaahhh, super!!!

Weiter geht’s mit einer Runde gute Laune Folk Punk. Zu Flogging Molly kann keiner stillstehen, dass macht einfach zuviel Spass. Die Bühne ist angerichtet, Limp Bizkit entern die Stage. Das ist doch ein würdiger Abschluss! 

Wer noch nicht genug hat, ist herzlich willkommen zum Last Supper im Hardbowl. Pertubator und Mambo Kurt mit seiner Weltraumorgel, runden den Abend ab und schicken die Crowd zum Aufräumen der letzten Getränkereserven insCampingareal. 

Ach schade, nun ist der Tanz schon wieder vorbei. Noch ein letztes Schnäpschen zum Ausklang und dann „Zähne putzen, pullern, ab ins Bett“… 

Vorbei ist vorbei, da bleibt nun nur noch eins zu sagen: DANKE!!!
Danke an das Full Force Team, die Bands, Getränkeverkäufer, Essensversorger, und vielen, vielen Helfer, die uns diesen achso schönen Metaltanz ermöglicht haben.

Es war wieder mal geil, nein, HAMMERGEIL!!! 

See you next year my friend, for sure!

Festivalbericht von Heike „Mizzon“ Mackenbach

Viel Spaß beim durchstöbern zahlreicher Festivalfotos, die unser Fotograf Tilo Klein auf dem With Full Force 2019 gemacht hat.

Alle  Konzertfotos von Tilo Klein – Tilografie

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