Rock’n’Roll Rebellion in München. Frei.Wild rockt die Münchner Olympiahalle

Ein Konzert, das die Gemüter bewegt: Am 27.05.2023 verwandelte die umstrittene Rockband Frei.Wild die Münchner Olympiahalle in einen wahren Hexenkessel. Vor einer prall gefüllten Halle, die vor Energie und Enthusiasmus nur so strotzte, präsentierten die vier Jungs aus Südtirol eine mitreißende Show. Als musikalische Rebellionsfiguren betraten sie die Bühne und lieferten ein Konzert voller Emotionen.

Die Band Frei.Wild ist mittlerweile ein fester Bestandteil der deutschen Rockszene. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 hat die Band eine bewegte musikalische Laufbahn hinter sich. Doch nicht nur ihre Musik, sondern auch ihre kontroversen Aussagen haben für Aufsehen gesorgt. Kritiker werfen der Gruppe Nationalismus vor, während sich die Band selbst von extremistischem Gedankengut distanziert. Dieses Spannungsfeld spiegelte auch die regionale Berichterstattung rund um das Konzert wider.

Schon vor Beginn des Konzerts fiel eine besondere Atmosphäre auf. Eine große Gruppe von Fans aus Südtirol, Freunde und Familie der Bandmitglieder, waren extra angereist, um ihre vier Jungs anzufeuern. In einem Bus voller Begeisterung und Zusammenhalt machten sie den weiten Weg von Brixen nach München. Diese Frei.Wild-Familie war überall zu spüren und verlieh dem Abend eine einzigartige Dynamik.

Die Band betrat die Bühne und es wurde sofort klar, dass Frei.Wild keine Kompromisse machen würde. Philipp Burger, der Frontmann und Kopf der Band, sorgte für eine energiegeladene Performance. Die zweieinhalbstündige Show war geprägt von starken Songs, die das Publikum mitrissen. Lieder wie „Wir reiten in den Untergang“ und Klassiker, wie „Arschtritt“ versetzten die Zuschauer in einen regelrechten Rausch.

Die Stimmung in der Münchner Olympiahalle war elektrisierend. An den Getränkeständen wurde Bier ausgeschenkt, das schon nach der ersten Konzertstunde restlos ausverkauft war.

Ein besonderer Moment des Konzerts war der Auftritt von „Südtirol„. Die Bühne wurde in den Farben der weiß-roten Regionalflagge ausgeleuchtet, während Frei.Wild über ihre Heimat im Norden Italiens sangen. Die Menge wurde von einer Welle der Begeisterung erfasst, und selbst in München war die Präsenz der südlich des Brennerpasses gelegenen Region allgegenwärtig. Der Song verkörpert die tiefe Verbundenheit der Band mit ihrer Heimat und löste eine Welle von stolzen Emotionen aus. Einige Konzertbesucher schwenkten die Regionalflagge, und die Band selbst zeigte ihre Wurzeln mit Stolz.

Rock’n’Roll und Rebellion auf der Bühne

Besonders beeindruckend war auch der Song „Verbrecher, Verlierer, Stalin und der Führer„, der in Erinnerung blieb. In diesem Lied setzt sich die Band zeitgemäß und kritisch mit Diktatur, Kriegen und falschen politischen Gedanken auseinander. Philipp Burger „marschierte“ dabei auf der Bühne und kritisierte beide politischen Extreme. Es wurde deutlich, dass Frei.Wild den Diskurs nicht scheut und sich in ihren Texten mit wichtigen Themen auseinandersetzt.

Ein weiterer Song, der einen bleibenden Eindruck hinterließ, war „Land der Vollidioten„. Dieser Song ist eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen und einer Welt, die von Oberflächlichkeit und Dummheit geprägt ist. Mit energiegeladenen Gitarrenriffs und provokanten Texten regte die Band das Publikum zum Nachdenken an. Der Song vermittelte eine starke Botschaft und zeigte, dass Frei.Wild nicht davor zurückschreckt, unangenehme Themen anzusprechen. Während sie den Song performten, wurde die Stimmung in der Olympiahalle noch intensiver, und das Publikum ließ sich von der kraftvollen Darbietung mitreißen.

In der mitreißenden Live-Performance traten alle Mitglieder von Frei.Wild in voller Stärke auf. Neben dem charismatischen Frontmann Philipp Burger waren auch die anderen drei Bandmitglieder präsent und sorgten für eine kraftvolle und energiegeladene Darbietung. Den Rhythmus bestimmte Jonas Notdurfter an der Gitarre, der mit seinen virtuosen Soli das Publikum begeisterte. Christian „Föhre“ Forer lieferte an den Drums eine beeindruckende Performance und trieb den Sound der Band voran. Und nicht zuletzt brachte der Bassist Jochen „Zegga“ Gargitter mit seinem markanten Bassspiel die Bühne zum Beben.

Eine kontroverse Band mit umstrittener Reputation

Philipp Burger selbst ist eine polarisierende Persönlichkeit. Als Frontmann von Frei.Wild zählt er zu den umstrittensten Figuren der deutschsprachigen Musikszene. Er ist aufmüpfig, laut und provokant, aber gleichzeitig auch ein liebevoller Familienvater, leidenschaftlicher Landwirt und weltoffener Mensch. Es ist schwierig, ihn in eine Schublade zu stecken.

Trotz der kontroversen Diskussionen um die Band war das Konzert von Frei.Wild ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse. Das Publikum feierte die Band enthusiastisch und die Band selbst gab alles auf der Bühne. Songs wie „Herz schlägt Herz“ und „Für immer Anker und Flügel“ rührten die Zuschauer zu Tränen und schafften eine Verbindung zwischen Band und Fans.

Mit der Zugabe, die aus einer Reihe von Hits wie „Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben“ und „Auf alles was war“ bestand, setzte Frei.Wild einen fulminanten Schlusspunkt unter ein unvergessliches Konzert. Die Sieger standen an diesem Abend definitiv da auf, wo die Verlierer liegen blieben.

Trotz der Uneinigkeit und medialen Kritik um die Band kann man nicht leugnen, dass Frei.Wild eine außergewöhnliche Live-Präsenz hat. Ihre Musik und ihre Performance reißen mit, und sie schaffen es, ihre Fans in einen emotionalen Bann zu ziehen. Das Konzert in der Münchner Olympiahalle war ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, dass Frei.Wild eine Band ist, die nicht nur polarisiert, sondern auch eine starke musikalische Botschaft hat.

Der polarisierende Frontmann: Philipp Burger und seine Biografie

Ein weiterer Grund zur Vorfreude für alle Frei.Wild-Fans und diejenigen, die mehr über die Hintergründe der Band erfahren möchten, ist die bevorstehende Veröffentlichung der Biografie von Philipp Burger. Im Oktober wird sein Buch erscheinen, in dem er seine Geschichte ungefiltert, schonungslos ehrlich und mit einer gesunden Portion Selbstreflexion erzählt. Es wirft Fragen auf, die uns alle interessieren sollten: Wie kam es dazu, dass ein junger Mann aus einer liebevollen und gebildeten Familie zum Skinhead wurde und rechte Parolen brüllte? Und noch wichtiger: Wie gelang es ihm, aus dieser extremistischen Phase herauszukommen? Welche Kämpfe musste er gegen seine eigenen inneren Dämonen und gegen die Vorurteile einer Gesellschaft, die keine zweiten Chancen gewährt, durchstehen?

Diese Biografie verspricht einen tiefen Einblick in das Leben und die Entwicklung von Philipp Burger und wird sicherlich für viel Diskussionsstoff sorgen. Es bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse und Einblicke in seine Persönlichkeit dieses Buch liefern wird und wie es die Wahrnehmung von Frei.Wild und ihrer Musik beeinflussen wird.

Konzertbericht vom 27.05.2023 von Marcus

1 Kommentar

  1. Das Konzert war in der OlympiaHALLE, nicht im Stadion, wie laufend im Text erwähnt. In der Headline stimmt es.

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