Die australische Hard-Rock-Band AIRBOURNE spielte am 10. Dezember 2022 in der Columbiahalle in Berlin.

Vor Ort waren Foto-Reporter-Team Anne und Marcus Sielaff, die nachfolgenden Konzertbericht und Konzertfotos mitgebracht haben. Kommentieren könnt ihr gerne unter dem Text.

Heute sind wir fürs Pressure Magazine unterwegs, diesmal dürfen wir die Jungs von Airbourne in der Columbiahalle in Berlin erleben. Und ja: es ist immer ein Erlebnis, Joel O’Keeffe bei seinen durchgeknallten Bühnenaktionen zu beobachten. Das letzte Mal live 2019 bei dem kleinen aber feinen Open-Air-Festival „Rock am Stück„, wo wir ziemlich nah an Joel dran sein durften.

In der C-Halle, die sich 19 Uhr erst so ganz langsam füllt, ist heute ein altersmäßig gut durchmischtes Publikum vor Ort, es sind viele „ältere“ Herren in AC/DC-Kutten zu sehen, aber auch junge Groupiemädchen in Airbourne-Shirts, die unbedingt nah dran sein wollen am smarten Joel und in die ersten Reihen drängen.

Die Vorband Blues Pills, die uns bis dato noch nichts sagten, entert um 19.45 Uhr die heiligen Hallen, und es wird laut und vor allem sehr heiß, denn es steht eine Schwedenbarbie vom Feinsten auf der Bühne, die zusätzlich zu ihrer fantastischen Optik auch noch mit krasser Bühnenpräsenz und einer Hammer-Stimme ausgestattet ist. Die blonde Mähne von Elin Larsson fliegt nur so durch die Gegend, sie springt wie ein Flummi von links nach rechts, bringt die Halle schon nach 5 Minuten so richtig in Fahrt und selbst die harten die Security-Männer ins schwitzen.

Berlin is my favorite town in the hole fucking world!

Das ist zwar eine Aussage, die sie wahrscheinlich bei jedem Gig bringt, aber Elin präsentiert es mit so viel Herzblut und Leidenschaft, dass man es ihr absolut abnimmt. Nach sehr kurzweiligen 45 Minuten ist leider schon Schluss bei Elin und ihren 3 Jungs, wir haben schon deutlich schlechtere Vorbands erlebt, Blues Pills solltet ihr definitiv mal gesehen und gehört haben, feinster Rock aus Schweden.

Jetzt wird es hier vorn in den ersten Reihen allerdings so richtig kuschelig, es wird nach vorn gedrängt, teilweise ziemlich rücksichtslos, was ist bloß mit den Leuten los? Wir waren vor Corona schon bei unzähligen Festivals und Konzerten, aber irgendwas ist hier und heute anders. Man pöbelt sich an, es wird geschubst und genölt, die Security hat ziemlich viel zu tun. Es fehlt irgendwie der Sinn für die Gemeinschaft, das Aufeinander-aufpassen-Gefühl, wenn einer am Boden liegt, was wir sonst auf jedem Rockevent erlebt haben. Leute, wir sind alle hier, um Spaß zu haben, seid doch netter zueinander!

Kurz nach 9 dröhnt massiver Gitarrensound aus der fetten Wand aus Marshall-Boxen, das Zwerchfell flattert, das Publikum grölt.

Die Band aus Downunder um die Gebrüder O’Keeffe (Joel Gesang, Ryan an den Drums) ist ja nicht gerade für leise Töne bekannt und wir dürfen uns also auf einen geilen Abend mit viel Krach freuen. Joel kommt wie immer oberkörperfrei und mit nassen Haaren auf die Stage gesprungen, als wenn er gerade schon einen zweistündigen Gig hinter sich hat. Die blauen Augen fixieren gefühlt jeden Einzelnen im Publikum, der Finger zeigt in die Runde: Lasst uns Spaß haben und zusammen ausflippen! Und das passiert dann auch sofort, man fühlt sich natürlich schon irgendwie an AC/DC erinnert, das liegt aber wirklich nur kurz in der Luft, dann hat einen Joel mit seinen verrückten Aktionen sofort in den Bann gezogen.

Beim dritten Song lässt er sich auf den Schultern eines Security-Mannes, mit Gitarre und Bierbüchse bewaffnet direkt an mir vorbei mitten in die Massen tragen und haut sich in gewohnter Manier die Büchsen am Kopf auf, um den Leuten Bierduschen a lá O’Keeffe zu verpassen. Da er das ja anscheinend bei jedem Konzert tut, fragt sich der eine oder andere sicherlich, wie sein Schädel das auf Dauer findet, aber was soll’s:

That’s Rock’n Roll and I like it!

Zwischendurch wird die Bühne dann auch noch in eine Bar verwandelt und Joel gibt den Barkeeper: Der Jacky fließt in Strömen und die Damen und Herren in der ersten Reihe werden mit leckeren Drinks beglückt. Ob nach der Mischung allerdings noch jeder aufrecht stehen kann, ist fraglich.

Nach gut anderthalb Stunden (warum verfliegt die Zeit eigentlich immer so schnell in solchen Momenten, wo ist die Stopp-Taste?) ist leider schon Schluss, aber wir hatten definitiv Spaß und haben jetzt taube Ohren.

Airbourne Konzertbericht von Anne (Text) und Marcus Sielaff (Fotos)

AIRBOURNE Konzertfotos vom 10.12.2022 aus Berlin

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