…auch ich, jedenfalls zu Beginn dieser Kolumne. Aber alles schön der Reihe nach. Aus den letzten Österreich-Urlauben habe ich ganz ambivalente Mitbringsel mit nach Hause gebracht.
Zum einen natürlich die Erinnerungen an eine wunderschöne Natur, freundliche Menschen und den gelebten Traum grenzenloser Völlerei und zum zweiten regelmäßige Magenverstimmungen, welche durch die kulinarischen Köstlichkeiten ausgelöst wurden. Nach dem zweiten Urlaub im Alpenland vor ein paar Jahren habe ich bei einem Gastroenterologen einen H2-Test über eine mögliche Fructoseintoleranz machen lassen.
Der funktioniert folgendermaßen: Man trinkt in regelmäßigen Abständen eine zuckerhaltige „Fruchtcocktail-Blörre“ und gleichzeitig wird in der Atemluft die Konzentration von Wasserstoff getestet. Da Wasserstoff kein Bestandteil der Atemluft ist, kann sein Auftreten für eine verminderte Fructoseaufnahme sprechen. Diesen Test hatte ich mit Mühe und einigen Bauchschmerzen gerade so bestanden, sodass im Anschluss das Thema „Laktoseintoleranz“ unter die Lupe genommen wurde. Interessant ist hierbei, dass dieses Phänomen laut österreichischem Ärzteblatt von Nord- nach Südeuropa an Häufigkeit zunimmt.
„Leiden in Skandinavien ungefähr zwei Prozent der Erwachsenen an der Unverträglichkeit, sind in Österreich zwischen zehn und 20 Prozent betroffen.“ (https://aerztezeitung.at/2020/oaz-artikel/medizin/laktose-und-fructoseintoleranz-stoerung-in-der-verwertung/)
Dies ist gar nicht mal so unproblematisch, denn es wird in der Alpenrepublik zu nahezu jedem Nachtisch eine Portion „Schlagobers“ als festen Bestandteil kulinarischen Brauchtums gereicht.
Ich frage mich, wann endlich das UNESCO-Weltkulturerbe-Siegel für diese schmackhafte Fettbombe erfolgt? Oder ob in ländlichen Gebieten der Alpenrepublik die Aussteuer auch mit Milchprodukten bezahlt werden kann? Ist etwa eine österreichische Ernährungspyramide in Planung, in der Sahne das einzige Lebensmittel der untersten Stufe sein wird? Bei dem Gedanken daran wird mir wieder ein bisschen übel.
Ist es eigentlich in Österreich kulturelle Aneignung, wenn man anstelle von „richtiger“ Sahne L-freie Sahne verwendet? Oder zählt das schon als Landesverrat und wird mit Ausbürgerung bzw. Einreiseverbot bestraft?
Aber zurück zu meinen Tests: Es stellte sich wie zu erwarten heraus, dass die tonnenweise Einnahme von „Schlagobers“ zu meinen Problemen maßgeblich beitrug und ich mich fortan zur Gruppe der Außenseiter mit Laktoseintoleranz geselle, ohne wirklichen Nutzen von der Sache zu haben, da es sich hierbei um keine gewöhnliche Krankheit handelt, weil die Laktase-Aktivität im Laufe des Lebens sowieso abnimmt.
Schade, also wird es vorerst wohl nichts mit verbilligten Kinokarten, besseren Parkplätzen und früheren Rentenansprüchen werden.
Ich kann das Ganze lediglich als eines der ersten Anzeichen meines beginnenden körperlichen Verfalls verbuchen. Die Folgen sind überschaubar, wenn man entsprechende Laktase-Tabletten dabei hat oder sich stets in der Nähe einer Sanitäranlage aufhält und nichts gegen Magenschmerzen einzuwenden hat.
Ich habe mich für die Tabletten-Variante entschieden und freue mich auf den nächsten Österreich-Urlaub.
Über Svenis Kolumne
Hallo, ich bin Sveni – der Redakteur, der in Erinnerungen an die gute alte Zeit schwelgt und sich für alles begeistern kann, was mit Rockmusik aus den 90er Jahren zu tun hat. Als Teil des Teams beim Pressure Musikmagazin schreibe ich gerne lustige und interessante Berichte zu unkonventionellen Themen.
Ob es darum geht, die besten Gitarrenriffs der 90er Jahre und von heute zu ranken oder darüber zu diskutieren, wer der schlimmste Frisuren-Träger in der Musikszene war – ich habe immer eine Meinung dazu. Mein Ziel ist es, dich zum Schmunzeln und Nachdenken zu bringen.
In meiner Freizeit kann man mich oft mit einem Bier in der Hand und einem rockigen Musikstück im Ohr finden. Wenn ich nicht gerade über Musik schreibe, höre ich oft alte Platten von Nirvana und Johnny Cash oder gebe mich der Nostalgie hin und schaue alte Musikvideos auf MTV an.
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