thor review filmkritik pressure magazine

Wir würden gerne mit der Phrase “Das ist echt der Hammer!” unsere Filmkritik zur aktuellsten Marvel-Comicverfilmung beginnen, aber eines schon einmal vorab – es reicht eher zum Hämmerchen!

Auch wenn eine fantastische Besetzung mit Natalie Portman (Jane Foster), Anthony Hopkins (Odin) und einem vor Testosteron strotzendem Chris Hemsworth (Thor) die Filmfreunde mit der Zunge schnalzen lassen, so hinterlassen die 115 Minuten beim Besucher ein gemischtes Gefühl, jedoch pendelt sich der Actionfilm dann doch im oberen Drittel ein.

In der Welt von Asgard regiert König Odin mit weisem Weitblick. Er erzieht seine beiden Söhne Thor und Looki mit jeder Weisheit, die über die Jahre seiner Regentschaft den fragilen Frieden mit den Eisriesen bewahren konnte. Die charakterlich höchst unterschiedlichen Brüder konkurrieren jedoch unter dem friedvollen Familie-Deckmantel um die Thronfolge, und so kommt es, dass der impulsive und wagemutige Thor eigenmächtig handelnd sich beweisen will, und durch sein Verhalten den jahrhundertealten Konflikt mit den Frostvolk der Eisriesen wieder auflodern lässt. Die Folgen wiegen schwer – statt zum Thronfolger ernannt zu werden, verbannt Ihn sein Vater auf die Erde und beraubt den mächtigen Thor all seiner Kräfte und seinem göttlichen Spielzeug, dem Hammer Miölnir. Ohne diese mächtige Waffe – quasi kastriert – muss er sich in der Welt der Menschen den Respekt seines Vaters zurück erobern.

Anfangs arrogant und selbstsicher, schließt Thor schnell Freundschaft mit der Wissenschaftlerin Jane und zwischen beiden entwickelt sich eine Marvel Film typisch kitschige Liebschaft. Was folgt, ist eine zweigeteilte Geschichte, die zum einen den Disput in Asgard zwischen Odin mit seiner treuen Gefolgschaft und seinem anderen Sohn Looki in fantasiebetonten, computergenerierten Szenen schildert, und zum Anderen die weltlichen Gehversuche eines Halbgottes in mitunter humoristischen Grundzügen zeigt.

Ohne auf die weitere Geschichte eingehen zu wollen, ist der Film durch diesen Dualplot auch entsprechend von Höhen und Tiefen durchtränkt. Die königlichen und göttlichen Szenen aus Asgard stehen in starkem Kontrast zur trostlosen Wüstenstadt in New Mexico. Die Handlungen hingegen sind von Intrigen, Vertrauen, Freundschaft und Neugierde derart geprägt, dass der Film als Ganzes betrachtet sich doch noch in das obere Drittel unserer Skala retten kann.

Ein echter Glücksgriff für Regisseur Kenneth Branagh (Operation Walküre, Hamlet, Frankenstein, Henry V.) ist der australische Newcomer Chris Hemsworth, der perfekt die göttliche Arroganz und Borniertheit mit der liebenswürdigen Tolpatischkeit eines hilflosen Riesenbabys verkörpert, die ein gefallener Gott in unseren Reihen an den Tag legen dürfte. Für die komischen Momente und Lacher im Film sorgen dann vor allem seine Auftritte im Nirgendwo der USA.

Anspielungen an andere Marvel Filme lassen das Fanherz höher schlagen, denn die Regierungsorganisation S.H.I.E.L.D. ist sich nicht so ganz sicher, ob manch technisch überlegenes Werkzeug aus Asgard, eventuell aus dem Büro von Ironman Tony Stark stammen könnte.

Fazit: Hör mal wer da hämmert – der mächtige Thor stampft – entmachtet und so liebenswürdig naiv – durch die Wüste Nevadas und bringt nicht nur menschliche Wissenschaftlerinnen zum dahinschmelzen. Auch im Kinosessel schmilzt der Zuschauer vor sich hin. Teils vor Langeweile ob der mitunter langatmigen Handlung, teils vor Verzückung über solide gemachte Actioneinlagen und Dialoge. Was bleibt ist eine etwas andere Marvel-Verfilmung, die sich dank sehr guter Schauspieler dann doch noch angenehm von manchem einfältigem Heldenepos abhebt.

Kleiner Tipp zum Schluss: Unbedingt den Abspann im Cinemaxx Eures Vertrauens zu Ende schauen, denn dann erhält man einen kleinen Vorgeschmack auf das, was den Kinobesucher 2012 in „The Avengers“ als Gegenspieler von Thor, Captain America, Iron Man, Hulk und den anderen Marvel Helden zu erwarten sein dürfte…

Review von Kabuto

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Director: Kenneth Branagh, Joss Whedon
Stars: Chris Hemsworth (Thor), Natalie Portman (Jane Foster), Tom Hiddleston (Loki), Anthony Hopkins, (Odin)
Kinostart: 28.04.2011
Laufzeit: 112 Minuten

Mehr zum Thema:
Thor bei imdb.com

Bilder: Paramount Pictures

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